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Schlecker: wehrt sich gegen Vorwürfe

Schlecker wehrt sich gegen Vorwürfe, seine Mitarbeiterinnen mit den Folgen von Überfällen allein zu lassen. Mehrere Mitarbeiterinnen, die in den vergangenen Jahren Opfer von Überfällen wurden, beklagen sich in der aktuellen Ausgabe des Magazins Stern über eine mangelnde Vorbereitung auf mögliche Überfälle und eine chaotische Betreuung danach.

Von den rund 9.000 Schlecker-Filialen in Deutschland wurden im Jahr 2010 nach Stern-Informationen insgesamt 380 überfallen. Die beiden Kinder des Unternehmensgründers Anton Schlecker beteuern in der aktuellen Ausgabe des Stern, dass für ihre Führungskräfte verbindliche Leitlinien zum Thema Sicherheit gelten. Seit 2006 gebe es verpflichtende Überfall-Schulungen für alle Mitarbeiter.

Meike Schlecker, die 1987 zusammen mit ihrem Bruder entführt wurde, sagte dem Magazin: "Sie können uns glauben, keiner weiß es besser als meine Eltern, mein Bruder und ich, wie so eine Situation ist." Und Lars Schlecker meint: "Uns ist sehr bewusst, dass so etwas im Einzelfall auf die Psyche schlimme Einflüsse haben kann. Daher nehmen wir das Thema bei unseren Mitarbeitern sehr ernst."

Achim Neumann von der Gewerkschaft Verdi, der die neue Leitung für den Abschluss eines Tarifpakets lobt, sieht zwar Fortschritte beim Thema Überfälle, vor wenigen Tagen sei eine Sicherheits-Arbeitsgruppe eingerichtet worden, aber es gebe nach wie vor "einen riesigen Problemdruck". Und Veit Schiemann von der Opferorganisation Weißer Ring betont: "Wir haben den Eindruck, dass sich bei Schlecker sehr wenig tut."

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