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Schwarzwaldmilch: Rekordumsatz in 2019, Aussichten für 2020 durchwachsen

Nach einem Jahr mit einem Umsatz von erstmals über 200 Millionen Euro sieht Schwarzwaldmilch-Geschäftsführer Andreas Schneider angesichts von Covid 19 herausfordernde Fragen. Viele Handelspartner seien aktuell mit der Mehrwertsteuerreduzierung überfordert.

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Von Martina Kausch | Fotos: Unternehmen

"Niemand wird durch Covid 19 gewinnen", ist das Credo von Schwarzwaldmilch-Geschäftsführer Andreas Schneider in der Bilanz-Pressekonferenz. Obwohl die Schwarzwaldmilch-Gruppe im vergangenen Jahr mit einem Plus von sieben Prozent auf 209 Millionen Euro erstmals einen Umsatz von über 200 Millionen Euro erzielte, sieht Schneider Herausforderungen. Dazu gehören einerseits Kaufkraftverluste in der Bevölkerung, andererseits auch hohe Mehrkosten für das Unternehmen. Das Schaukäserei-Projekt in Titisee wird um ein Jahr verschoben. Den Markteinstieg der veganen "Velike"-Produkte der Black Forest Nature GmbH bezeichnete Schneider als überaus gelungen. 

2019 war für die Molkerei mit Standorten in Freiburg und Offenburg erfolgreich. Das Markengeschäft wuchs mit plus 11,2 Prozent, alle strategischen Geschäftsfelder entwickelten sich positiv. Schwarzwaldmilch sei nicht umsatz- bzw. absatzfokussiert, umso mehr sei diese positive Entwicklung qualitativ und wertschöpfungsorientiert getrieben, so Schneider.

Mit einem Absatzplus von 13,8 Prozent ist das Markensortiment laut Unternehmen der zentrale Umsatztreiber. „Wir wachsen rein ertragsorientiert und nicht über Preisaktivitäten“, erklärte Schneider. Besonders stark zeige sich in 2019 die Entwicklung der Bio-Produktlinie mit einem Umsatzwachstum von 21,3 Prozent. Die Bio-Heumilch, die im Juli 2018 eingeführt wurde, verzeichnete ein Umsatzplus von 46,8 Prozent. Darüber hinaus trugen die Produktlinie Schwarzwaldmilch mit einem Wachstum von 7,6 Prozent sowie die Produktlinie LAC lactosefrei mit 6,8 Prozent wesentlich zum guten Ergebnis bei. Der Milchpreis für ihre genossenschaftlichen Milcherzeuger lag in 2019 mit 39,64 Cent/kg brutto deutlich über dem Durchschnitt des bundesweiten Milchpreises.

Die Aussichten für 2020 zu beschreiben, fiel Schneider während der Pressekonferenz schwer. Der Blick in die Zukunft sei angesichts von Covid 19 "ein Blick in die Glaskugel". Steigende Arbeitslosigkeit und damit verbundene Kaufkraftverluste der Bevölkerung müsse man im Blick haben, angesichts der schwierigen Lage der Hotellerie und Gastronomie würden Rentabilitäten neu berechnet. Covid 19 ziehe steigende Kosten in vielen Bereichen auch bei Schwarzwaldmilch nach sich, von der Pfandglasbeschaffung bis hin zu kostenintensiven Veränderungen bei internen Strukturen.

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