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Shoppen mit Unterstützung von KI erwünscht

Generative KI (Gen AI) goes on: 78 Prozent der Deutschen wünschen sich die Technologie in ihr Einkaufserlebnis integriert. Und: Für Quick-Commerce sind sie bereit, einen Aufpreis zu zahlen, für Nachhaltigkeit nicht.

Von Sibylle Menzel | Fotos: AdobeStock/Julia Garan

Der Trend liegt vor allem in der Vorliebe der Generation Z und der Millennials für hochgradig personalisierte, nahtlose digitale Erlebnisse begründet. Das geht aus dem Consumer Trends Report 2025 des Capgemini Research Institute, „What Matters to Today's Consumer”, hervor.

Bei der Recherche nach Produkten oder Dienstleistungen setzen mittlerweile 59 Prozent der Deutschen auf Gen AI Chatbots und nicht mehr auf herkömmliche Suchmaschinen - weltweit sind es 58 Prozent. Dabei erwarten 69 Prozent der Kunden hierzulande, dass Gen AI Chatbots Online-Suchmaschinen, Social-Media-Plattformen und Einzelhandelswebsites durchsuchen und plattformübergreifend Produktempfehlungen aussprechen (weltweit: 68%).

Weitere Ergebnisse der Studie

Aufpreise für Quick-Commerce akzeptiert 
In Deutschland wie auch im internationalen Durchschnitt sind Kunden bereit, für eine Lieferung innerhalb von zwei Stunden ebenso wie für eine 10-Minuten-Lieferung neun Prozent des Bestellwerts extra zu bezahlen. Für 73 Prozent der Verbraucher hierzulande ist die Lieferung innerhalb von zwei Stunden ein Hauptkriterium beim Einkaufen (weltweit: 65%).

Aufpreis für nachhaltige Produkte: Bei fünf Prozent ist Schluss
Auch Nachhaltigkeit spielt eine wichtige Rolle bei Kaufentscheidungen. 70 Prozent der deutschen Verbraucher geben an, bei nachhaltigen Marken einzukaufen und 63 Prozent würden aufgrund mangelnder Nachhaltigkeit den Einzelhändler wechseln (weltweit: 64 respektive 67%). 

Gleichzeitig nimmt die Bereitschaft, einen Aufpreis für nachhaltige Produkte zu zahlen, international ab. Der Anteil der Verbraucher, die für ein nachhaltiges Produkt zwischen ein und fünf Prozent mehr bezahlen würden, ist zwar von 30 Prozent im Jahr 2023 auf jetzt 38 Prozent leicht gestiegen. Die Bereitschaft, mehr als fünf Prozent extra zu zahlen, nahm hingegen im Lauf der vergangenen zwei Jahre kontinuierlich ab. 

Zudem legen Verbraucher der Untersuchung zufolge Wert auf die Kennzeichnung der CO2-Emissionen, die ein Produkt verursacht, sowie auf Initiativen zur Vermeidung von Lebensmittelabfällen.

Produktinfos erwünscht!
Die Studie belegt außerdem, dass Verbraucher zunehmend detaillierte Produktinformationen verlangen. Dabei sind vor allem Nährwertangaben entscheidend: 70 Prozent der deutschen Verbraucher geben an, dass sie anhand dieser Informationen auf ein anderes Produkt umsteigen würden, das ihren Vorstellungen eher entspricht (weltweit 67%).

Der Einfluss von Avataren und sozialen Medien
Immer beliebter werden KI-Influencer, also beispielsweise mithilfe von künstlicher Intelligenz erstellte Avatare: Ein Viertel der Verbraucher weltweit vertraut ihnen und kauft anhand ihrer Empfehlungen ein. Ebenso nimmt die Relevanz von Social-Media-Influencern zu: Bei Angehörigen der Generation Z haben im Jahr 2024 69 Prozent der Befragten durch Influencer von neuen Produkten erfahren - ein deutlicher Anstieg gegenüber 45 Prozent im Vorjahr.

Werbung auf Websites und Apps beeinflusst Käufe
Werbung auf den Websites oder in Apps von Einzelhändlern erreicht laut der Untersuchung in Deutschland 63 Prozent der Verbraucher, die nach einem Produkt suchen (international: 67%). Weltweit hat Online-Werbung in den vergangenen zwölf Monaten fast ein Drittel der Online-Käufe beeinflusst.

Mit der Werbung in Geschäften sind Kunden sowohl hinsichtlich der inhaltlichen Qualität als auch bezüglich der Platzierung der Werbung weniger zufrieden. Die Gründe dafür sind vielfältig. So geben weltweit 59 Prozent der Verbraucher an, dass die gezeigte Werbung sehr allgemein gehalten ist und ihren individuellen Anforderungen nicht gerecht wird. Mehr als die Hälfte der Befragten (53%) wünscht sich personalisierte Werbung in Geschäften, beispielsweise Anzeigen auf den Bildschirmen intelligenter Einkaufswägen der auf interaktiven Spiegeln (Smart Mirrors). 

 

 

 

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