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Foodtrends 2025

Innovationen, Konsumverhalten, Shoppingerlebnis von heute, morgen, übermorgen: Was kommt, was bleibt? Trend- und Konsumforscher zeigen auf, was die Branche bewegt. Und sie prognostizieren, was auf den Teller kommt.

Von Sibylle Menzel | Fotos: Adobe Stock/Mana

Über das Phänomen im Herbst des vergangenen Jahres mag man amüsiert den Kopf schütteln: Dubai-Schokolade. Angeschoben über soziale Medien, vor allem über TikTok und Instagram, stürmte die Kalorienbombe in die Handelsregale; nicht unmittelbar, dann aber mit Wucht. 

Es war interessant zu beobachten, wie pfiffige Kaufleute in Ermangelung lieferbarer Ware dem anhaltenden Drängen der Community mit Zubehör-Sets zur Selbstherstellung der Schokolade entgegenkamen. So interessant wie die Tatsache, dass hierzulande die erste Dubai-Schokolade nicht aus einer agilen Start-up-Schmiede, sondern aus dem Traditionshaus Lindt zur Verfügung stand.

Eine Schoki macht es vor

Ob man nun ein Faible für die mit Pistazien und Engelshaar gefüllte Nascherei hat oder nicht, an dem ausgebrochenen Hype lassen sich viele Aspekte ablesen, mit denen sich die Branche auseinanderzusetzen hat.

An dem Foodtrend aus Dubai zeigt sich ein ambivalentes Verhalten, das durchaus optimistisch stimmen kann: Anhaltend hohes Preisbewusstsein der Verbraucher und ihr Sinn für den kleinen Luxus im Alltag schließen sich nicht aus – man beachte, der Preis für eine Tafel lag zu Hochzeiten zwischen zehn und 15 Euro. Offenbar genauso wenig wie das erhöhte Gesundheitsbewusstsein, das weiterhin zu den Trendthemen 2025 gehören wird, und genussvoller Konsum ganz jenseits des Kalorienzählens.

Und schließlich: Mit Social Media als Quelle können Trends inklusive einer fordernden Nachfrage quasi über Nacht entstehen. Heißt für Marken wie für den Handel: Präsenz auf angesagten Kanälen und schnelles Agieren sind mehr Pflicht als Kür. Gerade Lancierungen in Form von Limited Editions können weniger als neue, Neugier weckende Kaufanreize oder „Testballons“ für weitere Produktentwicklung gelten, sondern vielmehr für maßgebliche Relevanz im Markt und bei verschiedenen Zielgruppen sorgen. Heißt außerdem: Die junge Generation wird mit ihren Präferenzen erheblichen Einfluss auf Konsum- und Shopperverhalten nehmen. 

Die Branchenakteure sind gefordert

Was künftig auf den Tisch der Konsumenten kommt, ist zum Jahresstart die spannende Frage. In Bezug auf Produktion, Verkauf und Konsum steht vor allem Nachhaltigkeit im Fokus. Ein Thema mit Widerhaken. Ein Ja zu nachhaltigem Konsum, ein Nein zur Bereitschaft, dafür auf den eigenen Wohlstand zu verzichten, weist beispielsweise die DHBW Heilbronn als Studienergebnis aus. Dennoch: Nachhaltigkeit ist das Thema der Stunde.„Nachhaltiger Konsum wird zum Mainstream“, titeln viele Studienbetreiber ihre Ergebnisse.

Neue Technologien werden „die Lebensmittelwirtschaft grundlegend verändern“. Was wie Zukunftsmusik klingt, aber bereits Realität ist, und was von den Akteuren gefordert wird, erklärt Publizist und Keynote-Speaker Hendrik Haase im Interview.

Wo shoppen sie denn?

„Der Supermarkt ist das Zentralgestirn unseres Lebensmittelhandels“, sagt Hanni Rützler im Foodreport 2025. Um ihn herum ziehen ihrer Beobachtung nach aber viele alte und neue alternative Einkaufstrabanten ihre Bahnen, bei denen Saisonalität, Regionalität, Nachhaltigkeit, Vielfalt, Fairness und die Interaktion zwischen Produzenten und Konsumenten im Zentrum stehen. So sind etwa Bauernmärkte zum wichtigen Bestandteil der lokalen Wirtschaft, der Lebensmittelsysteme und der Gemeinden geworden. Das Kieler Start-up Marktbox wählt dagegen eine Technologielösung: Produkte von Landwirten, Bäckern und Co. können aus einem Automaten, der Marktbox, gekauft werden.

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RUNDSCHAU für den Lebensmittelhandel 01/2025

Trends und Trendprodukte

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