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Stephan Wenger: Südtirol in Herzen und Regalen

Nachhaltigkeit ist nicht umsonst und doch der richtige Weg für uns und die nächsten Generationen – davon ist Stephan Wenger von IDM Südtirol überzeugt. Genießeroasen gehören zu seinen erfolgreichen LEH-Projekten.

Stephan Wenger ist seit gut drei Jahren bei IDM als Direktor Agrar für die Vermarktung landwirtschaftlicher Produkte aus Südtirol verantwortlich. Er stammt aus dem Weindorf Terlan bei Bozen. Foto: Hannes Ochsenreiter
Von Martina Kausch | Fotos: Hannes Ochsenreiter

Ziele müssen groß sein – diesen Grundsatz vertritt Stephan Wenger mit Nachdruck, wenn es um die Zukunft Südtirols geht. Denn Entwicklung ist eines der drei Themen, für das Wenger als Direktor des Bereichs Agrar von IDM mit den Aufgaben Innovation, Development und  Marketing steht. Und über allem rangiert das große Ziel: „Unsere Vision ist, Südtirol zum nachhaltigsten Lebensraum Europas zu entwickeln.“ Dafür wolle man „alle drei Bereiche Tourismus, Landwirtschaft und die Südtiroler Unternehmen in der Erarbeitung von Antworten und Projekten zu den Themen wie Nachhaltigkeit und Klimawandel unterstützen und begleiten.“

Nachhaltigkeit muss messbar sein

Das Thema Nachhaltigkeit hat in allen IDM-Abteilungen einen besonderen Platz – und laut Stephan Wenger geht es voran: „Alle Bereiche haben in den letzten Jahren schon sehr, sehr viel auf den Weg gebracht, um sich in diese Richtung zu etablieren und in Zukunft auch nach diesem Credo zu handeln. Alle Bereiche haben Nachhaltigkeitsprogramme, an denen gearbeitet wird – viele Maßnahmen sind in Umsetzung“, berichtet er. Eine große Rolle spiele dabei die Messbarkeit, das aktive Managen der Prozesse und dass die Ergebnisse sichtbar und transparent nachvollziehbar sind.


"Ziele müssen groß sein: Unsere Vision ist, Südtirol zum nachhaltigsten Lebensraum Europas zu entwickeln."

Stephan Wenger, IDM Südtirol


Große Ziele bei Äpfeln und Wasser

Ein konkretes Beispiel aus der Südtiroler Apfelwirtschaft ist die Nachhaltigkeitsstrategie Sustainapple, welche neben vielen anderen Zielen den klimaneutralen Apfelanbau bis 2030 erreichen will. Ein weiteres Beispiel ist das bedarfsgerechte Wassermanagement. Damit ist gemeint, dass der durch die verschiedenen Maßnahmen mittlerweile auf 1,5 Prozent der jährlichen Regenfälle in Südtirol optimierte Wasserbedarf im Obstbau weiter zielgerecht eingesetzt und so der lokale Wasserkreislauf gut geschlossen wird.

Urlaubsfreude im heimischen Regal

Zu Wengers Kernaufgaben gehört auch, die landwirtschaftlichen Produkte aus Italiens alpinem Norden im deutschen LEH wertig und sichtbar zu präsentieren. Aus Deutschland kommen viele Besucher in die Tourismusregion – und damit sie die in den Ferien lieb gewonnenen Produkte von Apfel über Speck und Schüttelbrot bis zu Wein auch im heimischen Supermarkt finden, lässt sich IDM einiges einfallen. Beispielsweise das Projekt „Südtiroler Genusszeit bei Edeka“, das 2022 erstmals mit einem Markt im Raum München realisiert wurde. Mehr als 60 Produkte wurden über einige Monate in einem Shop-in-Shop-Konzept präsentiert – und verkauft. Der Umsatz stieg signifikant und dauerhaft, neue Produkte fanden den Weg ins Regal. Diese Art von Genießeroase werde nun im Handel ausgeweitet. 

Wünsche an den LEH

Was wünscht sich Stephan Wenger vom deutschen LEH? „Dass unsere enge Bindung weiterentwickelt werden kann und dass es gelingt, gemeinsam Projekte voranzutreiben, um unseren Konsumenten in Deutschland auch weiterhin qualitativ hochwertige, nachhaltig hergestellte Lebensmittel aus Südtirol anbieten zu können. Und ich wünsche mir vor allem auch, zu etablieren, dass Nachhaltigkeit nicht umsonst, doch der richtige Weg für uns alle und unsere nächsten Generationen ist. 

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