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Studie: Zuckerreduzierung in Getränken kommt nicht voran

2018 hat sich die Industrie freiwillig verpflichtet, den Zuckergehalt von Softdrinks deutlich zu reduzieren. Eine neue Studie zeigt: Das klappt nicht.

Von Martina Kausch | Fotos: Adobe Stock/Andrey Popov

Cola, Limo und Brause gelten als ein Treiber für Übergewicht und Diabetes. Die Getränkeindustrie hat sich daher im Jahr 2018 freiwillig verpflichtet, den Zuckergehalt von Softdrinks in Deutschland von 2015 bis 2025 um durchschnittlich 15 Prozent zu reduzieren.

Doch die Zwischenbilanz fällt laut einer neuen Studie ernüchternd aus. Lediglich um etwa zwei Prozent ist der durchschnittliche Zuckergehalt von 2015 bis 2021 gesunken, zeigt eine Untersuchung der Deutschen Allianz für Nichtübertragbare Krankheiten (DANK), für die Wissenschaftler der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) und der Technischen Universität München (TUM) Daten des Marktforschungsinstituts Euromonitor International ausgewertet haben.

„Die freiwillige Zuckerreduktion bei Softdrinks kommt nicht voran. Wenn sich der Trend so fortsetzt, würde das Ziel 15 Prozent weniger Zucker erst in Jahrzehnten erreicht“, resümiert Oliver Huizinga, Co-Autor der Studie und politischer Geschäftsführer der Deutschen Adipositas-Gesellschaft (DAG), die Teil der DANK ist.

Die damalige Bundesernährungsministerin  Klöckner (CDU) hatte im Jahr 2018 die Nationale Reduktionsstrategie für Fertiglebensmittel ins Leben gerufen. In diesem Rahmen hatten sich elf Verbände der Lebensmittelwirtschaft und des Lebensmittelhandels freiwillig dazu verpflichtet, den durchschnittlichen Zuckergehalt verkaufter Softdrinks im Zeitraum 2015 bis 2025 um 15 Prozent zu reduzieren. Die aktuelle Studie zeigt, dass die Industrie bislang deutlich hinter diesem Ziel zurückbleibt. Rechnerisch hätte von 2015 bis 2021 eine Reduktion um neun Prozent erfolgen müssen, um auf Kurs zu sein, so die Autoren der Studie.

So machen's andere: Zuckersteuer in Großbritannien zeigt Wirkung

Softdrinks, die in Deutschland über die Ladentheke gingen, hatten der Studie zufolge im Jahr 2015 einen durchschnittlichen Zuckergehalt von 5,3 Gramm je 100 Milliliter und im Jahr 2021 von 5,2 Gramm je 100 Milliliter. Zum Vergleich: In Großbritannien ist der Zuckergehalt im gleichen Zeitraum von ebenfalls 5,3 Gramm je 100 Milliliter auf 3,8 Gramm je 100 Milliliter, um knapp 30 Prozent, gesunken. Die britische Regierung hatte 2018 eine Zuckersteuer eingeführt, um die Getränkehersteller zu einer Zuckerreduktion zu bewegen. Der Bundesverband der Verbraucherzentralen fordert deshalb eine Süßgetränkeabgabe auch für Deutschland.

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