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Tönnies stoppt Schlachtung in Rheda wegen Corona-Ausbruch vorübergehend

Nachdem 400 Tönnies-Mitarbeiter in Rheda positiv auf das Coronavirus gestestet wurden, haben der Fleischkonzern und der Kreis Gütersloh die vorrübergehende Stilllegung des Standorts beschlossen. Sukzessive werden weitere Bereiche heruntergefahren.

Tönnies Corona
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Von Mirko Jeschke | Fotos: Unternehmen

Die Unternehmensführung von Tönnies hat heute gemeinsam mit dem Kreis Gütersloh die vorrübergehende Stilllegung des Standorts Rheda beschlossen. Damit reagieren das Rheda-Wiedenbrücker Schlachtunternehmen und die Behörde auf die gestiegenen Fallzahlen von positiven Tests in einem Teilbereich der Produktion am Standort Rheda. Bei den vom Kreis Gütersloh durchgeführten Reihentests in dieser Woche fielen rund 400 von 500 bisher ausgewerteten Tests positiv aus.

„Die Gesundheit und der Schutz unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter steht an erster Stelle. Daher haben wir gemeinsam mit dem Kreis Gütersloh und Landrat Sven-Georg Adenauer heute den vorrübergehenden und schnellen Sofort-Stillstand unserer Schlachtung in Rheda beschlossen“, sagt Firmenchef Clemens Tönnies. Der Stopp der Schlachtung ist bereits am Mittwochmittag erfolgt. Sukzessive werden weitere Bereiche heruntergefahren. Nur so könne man die weitere Ausbreitung der Erkrankung im Betrieb minimieren. „Es geht jetzt nicht um das Unternehmen, es geht um die Menschen und um den Kreis. Wir unterstützen die Behörde in vollstem Umfang bei allen Maßnahmen“, so Tönnies weiter.

Dem Unternehmen war es viele Wochen gelungen, mit einem frühzeitig eingeführten Hygiene-Konzept und zahlreichen Schutzmaßnahmen das Virus aus dem Betrieb herauszuhalten. „Doch jetzt hat es leider eine große Ausbreitung gegeben“, sagt Gereon Schulze Althoff, Leiter des Tönnies-Pandemie-Krisenstabs. Der Ausbruch könne viele Gründe haben. „Die werden wir gemeinsam mit dem Kreis Gütersloh prüfen.“ In den ersten Monaten der Pandemie verzeichnete das Rheda-Wiedenbrücker Unternehmen bei mehr als 13.000 Tests in der gesamten Unternehmensgruppe lediglich 128 positive Fälle.

Wie lange der Produktionsbereich geschlossen bleibt, entscheiden die Behörden lageorientiert. „Wir werden uns nun in erster Linie um unsere Mitarbeiter kümmern – vor allem um die positiv getesteten und die, die sich in Quarantäne befinden. Erst dann werden wir den Betrieb in Abstimmung mit den Behörden wieder hochfahren.“

An den weiteren Standorten der Tönnies Gruppe wurden in den vergangenen Wochen ebenfalls behördliche Tests durchgeführt. Hier gibt es aktuell keine Auffälligkeiten, so dass die Produktion gemäß den dort gültigen Hygiene-Regelungen weiterläuft.

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