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Tönnies verzeichnet Umsatzrückgang in 2018, Marktanteil ausgebaut

Die Tönnies Unternehmensgruppe hat das Geschäftsjahr 2018 aufgrund eines gesunkenen Schweinepreises mit einem Umsatzrückgang um 3,6 Prozent auf 6,65 Milliarden Euro abgeschlossen. Der Fleischkonzern habe sich dabei gegen den Markttrend entwickelt und seinen Marktanteil ausgebaut. Laut dem geschäftsführenden Gesellschafter Clemens Tönnies befindet sich die Fleischbranche im Wandel.

Tönnies
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Von Mirko Jeschke | Fotos: Tönnies

Die Tönnies Unternehmensgruppe hat sich im Geschäftsjahr 2018 nach eigenen Angaben gegen den Markttrend entwickelt, ihren Marktanteil ausgebaut und sich mit insgesamt 20,8 Millionen verarbeiteten Schweinen weltweit (+1 Prozent) behauptet, davon 16,6 Millionen in Deutschland (+/- 0 Prozent). Insgesamt ist der deutsche Markt laut dem Konzern um 2,5 Prozent gesunken. Bei den Rindern verarbeitete und zerlegte Tönnies im Jahr 2018 insgesamt 440.000 Tiere (+2 Prozent), während der Markt insgesamt um drei Prozent zurückging. Aufgrund des gegenüber dem Vorjahr um 12,5 Prozent niedrigeren Schweinepreises liegt der Umsatz des Unternehmens mit 6,65 Milliarden Euro um 3,6 Prozent unter dem Wert von 2017. „Die Fleischbranche befindet sich im Wandel“, sagt Clemens Tönnies, geschäftsführender Gesellschafter.

„In dem heterogenen deutschen Fleischmarkt wächst Tönnies im Bereich Schwein und Rind. Zudem sind wir Treiber in der nachhaltigen Entwicklung der Lebensmittelbranche, um die Ansprüche der Verbraucher zu erfüllen“, so Andres Ruff, Geschäftsführer der Tönnies Holding. Tönnies hat im vergangenen Jahr alle Standorte einer grundlegenden Prüfung unterzogen. „Wir konzentrieren und spezialisieren unsere Standorte. Beispielsweise haben wir in Gütersloh ein Spezialwerk für Edelschimmeltechnologie. Zudem haben wir Standorte wie den in Landsberg am Lech entwickelt. Dort produzieren wir auf Basis traditioneller Rezepte und innovativer Technologien erfolgreich für LEH-Eigenmarken, bringen aber auch neue bayerische Marken wie Lechtaler Original national in den Handel.“ Damit einhergehend wurden 2018 die Standorte Herzebrock, Beckum, Nohra und Verl geschlossen.

„Gleichzeitig setzen wir unsere internationale Wachstumsstrategie konsequent um. Wir wachsen in Frankreich, Polen und sind Segment-Marktführer in Großbritannien. In Dänemark wurde 2018 der wirtschaftliche Turnaround erreicht, so dass wir nach der Übernahme von Tican eine sehr positive Entwicklung nehmen“, sagt Andres Ruff.

Nach Angaben der Tönnies Unternehmensgruppe steht die deutsche Fleischbranche insgesamt zunehmend unter dem Druck des weltweiten Wettbewerbs. Länder wie Spanien oder die USA würden den internationalen Markt mit günstig produzierter Ware fluten, ohne vergleichbare Standards beispielsweise in Haltung und Tierschutz. Gleichzeitig machten niedrige Verbraucherpreise für Fleisch der gesamten Erzeugerkette in Deutschland zu schaffen.

Um die Akzeptanz im deutschen Kernmarkt zu stärken, hat Tönnies seine Strategie im Jahr 2018 neu ausgerichtet. „Wir stehen für den genussvollen Konsum von Fleisch als Teil einer gesunden Ernährung. Dabei beantworten wir die Verbraucherfragen u.a. in Sachen Tierschutz, Haltung und Lebensmittelsicherheit. Daher fordern wir von der Politik beispielsweise auch die flächendeckende Videokontrolle von allen tierschutzrelevanten Bereichen“, sagt Clemens Tönnies. „Mit Transparenz, Rückverfolgbarkeit und offenem Dialog, stellen wir uns den gesellschaftlichen Anforderungen.“

„Wir sind Vorreiter bei den Fragen des Tierschutzes, der Haltungskennzeichnung und der Transparenz für Verbraucher und wollen die Branche nach vorne treiben“, erläutert Geschäftsführer Andres Ruff.

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