Während der deutsche Biermarkt in den ersten sechs Monaten deutlich an Volumen verlor, hat die Brauerei C. & A. Veltins im ersten Halbjahr 2025 ihren Wachstumskurs mit einem Gesamtausstoß von 1,78 Mio. hl und einem Plus von 2,3 Prozent fortgesetzt. Die Stamm-Marke Veltins legte dabei über alle Sorten um 2,9 Prozent zu. Mit dem wachsenden Flaschenbiergeschäft (+3,6%) konnten die Verluste im gastronomischen Fassbiergeschäft (-5,1%) ausgeglichen werden. Mit Hellbier Pülleken wurden mit 188.100 hl knapp fünf Prozent mehr abgesetzt - so die Ergebnisse der Halbjahresbilanz 2025, die die Privatbrauerei veröffentlicht hat.
Die Marke V+ steuerte im ersten Halbjahr 170.260 hl (-5,1%) zum Ergebnis bei, während das Fassbrause-Sortiment um 29,6 Prozent auf 68.280 hl zulegte. Die Spezialitätenmarke Grevensteiner konnte sich der negativen Sortenentwicklung im nationalen Biermarkt nicht verschließen und erreichte 57.400 hl (-16,3%).
Erfolgsgarant war das Pülleken, das zum Halbjahr einen Anteil von rund 10 Prozent am Gesamtausstoß erreichen konnte. Das Helle der Sauerländer Traditionsbrauer erhält in diesen Monaten Naturradler-Verstärkung. „Der Handel war vom Zitrönken ebenso überrascht wie die Verbraucher, weil es erstmals gelungen ist, zur Line-Extension eine neue Marke zu schaffen und damit auf die optische Kraft der Alleinstellung zu setzen“, so Rainer Emig, Geschäftsführer Vertrieb der Brauerei C. & A. Veltins.
Alkoholfreie Biere gleichen Sortenverluste nur zu einem Drittel aus
Der Marktdruck in der Brauwirtschaft hat aufgrund einbrechender Volumina erneut deutlich zugenommen. „Deutschlands Brauer sind gut beraten, frühzeitig mit eigenen Ideen ihr Haus und ihr Sortiment gut aufzustellen“, empfiehlt Rainer Emig. Allerdings sei gerade der vielfach apostrophierte Wachstumsmarkt der alkoholfreien Biere so schwierig wie nie zuvor.
Angesichts zahlreicher Neuprodukte gibt es kein anderes Sortensegment in dieser Größenordnung mit höherer Wettbewerbsintensität. 2024 gelang es alkoholfreien Bieren im Handel lediglich zu 36 Prozent die Marktverluste der alkoholhaltigen Sorten auszugleichen – zu wenig, um Entlastung zu schaffen. „Alkoholfreie Biere sind allenfalls ein Pflaster, das die Schmerzen lindert, ein Retter der strukturellen Krise der Brauwirtschaft sind sie nicht.“