Artikel

Westfleisch meldet Umsatzrückgang

In Folge eines deutlich gesunkenen Schweinepreises ist der Umsatz von Westfleisch im abgelaufenen Geschäftsjahr um 7,6 Prozent gesunken. Dennoch habe sich das Unternehmen nach eigenen Angaben erfolgreich vom negativen Branchentrend lösen können, wie die geschäftsführenden Vorstände Carsten Schruck, Steen Sönnichsen und Johannes Steinhoff auf der diesjährigen Generalversammlung des münsterschen Fleischvermarkters erklärten.

zur Bilderstrecke, 3 Bilder
Von Alexandra Stojic | Fotos: Unternehmen

Der Konzernumsatz betrug für das Geschäftsjahr 2018 insgesamt 2,6 Milliarden Euro, nach 2,8 Milliarden Euro im Vorjahr. Der Jahresüberschuss sank zwar von 12,6 auf 11,7 Millionen Euro, liegt aber historisch noch immer auf einem guten Niveau. Das teilte das Unternehmen am Montag mit. 

Über alle Tierarten schüttet die Genossenschaft Sonderboni in Höhe von rund 3 Millionen Euro an die Vertragslandwirte aus, die somit der Stärkung der heimischen Landwirtschaft zugutekommen.

Schlachtzahlen auf hohem Niveau
Bei den Schlachtzahlen konnte sich die Genossenschaft gegen den allgemeinen Branchentrend stemmen. 2018 schlachtete Westfleisch knapp 7,9 Millionen Schweine – exklusive der rückläufigen Lohnschlachtungen bedeutet dies im Vergleich zu 2017 ein Plus von 1,6 Prozent. Im gleichen Zeitraum schlachtete Westfleisch 425.000 Rinder (+ 0,2 %). Zum Vergleich: In beiden Disziplinen musste der deutsche Gesamtmarkt 2018 ein Minus von jeweils rund 3 Prozent hinnehmen.

„In den Bereichen ‚Convenience-Produkte‘ und ‚SB-Fleisch‘ haben wir den Absatz um 6,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr steigern können“, erklärte Johannes Steinhoff. Hier konnte Westfleisch deutlich gegen den Trend wachsen: Die vergleichbare deutsche Gesamtmarktkategorie „Fleischerzeugung Rotfleisch“ gab um 2,7 Prozent nach.

Schweinepreise 2018 unbefriedigend
Dass es trotz gestiegener Schlachtzahlen zu sinkenden Erlösen gekommen ist, erklärten die geschäftsführenden Vorstände mit den im vergangenen Jahr lange auf niedrigem Niveau verharrenden Preisen. „Gerade bei Schlachtschweinen war das Preisniveau 2018 enttäuschend“, betonte Steen Sönnichsen. „Aufgrund des deutlich gesunkenen Schweinepreises waren unserer Umsatzerlöse 2018 zwangsläufig geringer als 2017.“ Perspektivisch erwartet der Vorstand mit Blick auf die drei großen Trends weitere Marktbereinigung, bundesweit rückläufige Fleischerzeugung und global steigende Nachfrage nach Fleisch.

Artikel teilen

Gut informiert durch die Krise