Artikel

Wie Nachhaltigkeit den Lebensmitteleinkauf beeinflusst

Drei von fünf Deutschen geben an, dass der Gedanke an Nachhaltigkeit ihre Ess- und Einkaufsgewohnheiten beeinflusst. Das belegt eine YouGov-Analyse in neun europäischen Ländern zum Thema Nachhaltigkeit beim Lebensmitteleinkauf.

Von Johanna Wies | Fotos: Pixabay

Laut einer aktuellen YouGov-Studie beeinflusst der Gedanke an Nachhaltigkeit die Ess- und Einkaufsgewohnheiten von 60 Prozent der Deutschen. Am häufigsten machen Türken und Italiener diese Angabe (jeweils 77 Prozent), am seltensten Norweger (31 Prozent). Für die Hälfte der Deutschen (52 Prozent) spielt das Angebot nachhaltig produzierter Produkte eine wichtige Rolle bei der Wahl des Einkaufsortes. Auch diese Aussage treffen Türken und Italiener am häufigsten (jeweils 72 Prozent), Norweger am seltensten (29 Prozent). Die YouGov-Studie „Sustainability matters“ untersucht die Einstellungen zum umweltfreundlichen und nachhaltigen Lebensmitteleinkauf sowie zum allgemeinen Einkaufsverhalten der Verbraucher. Hierfür wurden circa 10.000 Personen in neun europäischen Ländern befragt.

Knapp drei von fünf Deutschen (57 Prozent) geben an, beim Lebensmittelkauf darauf zu achten, ob diese nachhaltig hergestellt worden sind. Diese Gruppe ist vorwiegend älter und weiblich: 45 Prozent sind über 55 Jahre alt (vs. 41 Prozent der Gesamtbevölkerung), 56 Prozent sind weiblich. Unter denjenigen, die beim Kauf von Lebensmitteln auf eine nachhaltige Herstellung achten, sagen 85 Prozent, in Deutschland hergestellte Produkte zu bevorzugen (vs. 73 Prozent der Gesamtbevölkerung). 61 Prozent versuchen, ausschließlich Produkte von Unternehmen zu kaufen, die Verantwortung für Umwelt und Gesellschaft übernehmen (vs. 43 Prozent aller Befragten in Deutschland). Im Vergleich zu Personen, die beim Lebensmittelkauf nicht auf nachhaltige Lebensmittel achten, ist die Zielgruppe häufiger aktuell Kunde bei Alnatura, Landliebe, Philadelphia oder auch dm Bio.

Bei der Frage nach der Bereitschaft, mehr für Produkte zu bezahlen, deren Verpackung besonders umweltfreundlich ist, geben am häufigsten Italiener ihre Zustimmung (65 Prozent). Unter Spaniern sagen dies 63 Prozent. Am seltensten stimmen dem Norweger und Finnen zu (jeweils 44 Prozent). In Deutschland sagt die Hälfte aller Befragten (49 Prozent), bereit zu sein, mehr für Produkte zu bezahlen, deren Verpackung besonders umweltfreundlich ist.

35 Prozent der deutschen Befragten sagen aus, bereit zu sein, eine zusätzliche Umweltsteuer für Lebensmittel und Getränke, die nachweislich negative Auswirkungen auf die Umwelt haben, zu zahlen. Im internationalen Vergleich sind dies wenige. Franzosen (35 Prozent) sowie Norweger (37 Prozent) sagen dies ähnlich selten. Am häufigsten treffen Südeuropäer dieser Aussage – in Italien sind es 51 Prozent und in Spanien 49 Prozent.

Artikel teilen

Gut informiert durch die Krise