Die Veränderungen im Inneren des Marktes am Rande von Wien sind noch recht dezent, und auch von außen ist nur bei genauem Hinsehen ein Unterschied erkennbar. Aber was man von deutschen Märkten der Rewe Group gewohnt ist, findet man nun erstmals auch bei jenen der österreichischen Billa-Schwester: Neben dem Logo prangt prominent ein Namensschriftzug, in diesem Falle der Name „Demir“.
Dieses kleine Detail ist in der Tat eine große Neuheit, denn sie betrifft die interne Struktur – und die ist brandneu: „Billa Demir“ ist der erste Billa-Kaufmann-Markt in Wien (und der dritte in Österreich). Heißt: Inhaber Sadik Demir ist zu 100 Prozent selbstständig, steht aber unter dem Schutzschirm der Billa AG und genießt das Know-how und die Expertise der gesamten Rewe-Gruppe (s. Kasten r.).
Demir ist einer von drei Billa-Kaufleuten, die zum Start von dem im Juli 2022 gegründeten Ressort „Großhandel und Kaufleute“ profitieren. Und das Konzept soll weiter wachsen, denn 2023 sollen schon insgesamt 15 Kaufmänner bzw. Kauffrauen, die heute Billa- und Billa-Plus-Märkte führen, nachziehen. Bis ins Jahr 2026 sollen es rund 100 selbstständige Billa-Kaufleute werden.
"Für mich war es logisch, in die Selbstständigkeit zu wechseln, denn hier kann ich meine Handschrift einbringen."
Sadik Demir, Billa-Kaufmann, Wien
Selbstständigkeit als neue Perspektive
Eröffnet wurde die Filiale von Sadik Demir mit der schicken, gerundeten Holzfassade im 14. Wiener Gemeindebezirk als „normaler“ Bestandsmarkt bereits Ende 2020 – am 14. November 2022 erfolgte dann jedoch der Wechsel zu einer der ersten Kaufmann-Filialen unter Billa-Flagge. Demir fing 2012 bei Billa an und konnte zuletzt als Billa-Plus-Marktmanager umfangreiche Erfahrung sammeln.
„Für mich war es ein logischer Schritt, in die Selbstständigkeit zu wechseln, hier kann ich meine persönliche Handschrift einbringen“, erklärt der 37-Jährige sein Motiv. „Als Kaufmann bin ich viel näher an den Kunden, kann ihre Wünsche schneller umsetzen und das Sortiment flexibler anpassen. Mein Billa-Markt liegt in einem Außenbezirk von Wien an der Grenze Stadt-Land. Diese Tatsache ist besonders spannend, und ich beabsichtige, beide Gebiete in meinem Markt zu vereinen.“
So stehen regionale Spezialitäten und kleine Lieferanten aus der unmittelbaren Umgebung im Mittelpunkt. Des Weiteren sucht Sadik die Einbindung der Schulen und Gemeinden rundum. „Das Partnerschaftsmodell mit der Aufteilung 80 Prozent Kaufmann, 20 Prozent Billa bietet mir Eigenständigkeit mit überdurchschnittlichem Support, ein zuverlässiges Sicherheitsnetz und damit verringertes Risiko“, erklärt Demir.
"Das Partnerschaftsmodell mit der Aufteilung 80:20 bietet mir Eigenständigkeit mit verringertem Risiko."
Sadik Demir, Billa-Kaufmann, Wien