Ein richtig schöner Markt in einem Bahnhof? Einer, in dem man gerne einkauft, auch wenn man – mit oder ohne Corona – gar keine Reise vorhat? In dem man aber normalerweise zwischen sechs und 24 Uhr alles findet, was den täglichen Bedarf deckt und der außerdem das spontane Kochvergnügen ausstattet? Es gibt ihn – im Regensburger Hauptbahnhof.
Die Oberpfälzer Edeka-Händlerfamilie von Max Dirnberger und seinen Söhnen Raphael und Manuel betreibt zwei Märkte in der Nähe und hat im Januar nun in Regensburg den dritten Markt eröffnet. Nachdem der ehemalige Discounter-Standort 2020 umgebaut worden war, ist die Optik jetzt, wie man sie an einem solchen Standort nicht vermutet, aber erhofft.
Bereits vom Parkplatz aus wird der Kunde gut darüber informiert, dass sich hier ein Edekamarkt mit nutzerfreundlichen Öffnungszeiten etabliert hat; betritt man den Bahnhof, sieht man den Eingang des Marktes im Ostflügel aus vielen attraktiven Perspektiven.
Das liegt auch an der einladenden Struktur und Gestaltung. Die Glasfront macht neugierig auf das Dahinter, und gleich hinter dem Eingang zieht die Holzoptik der Kaffeebar den Blick auf sich. Hier präsentieren die Zwillingsbrüder Dirnberger eine Kompetenz konsequent: Seit 2019 betreibt Manuel Dirnberger eine eigene Kaffeerösterei, rund zehn Sorten werden nun in allen drei Märkten verkauft. Hier an der prominent platzierten Genussbar brühen ausgebildete Baristas ein breites Spektrum an Spezialitäten einschließlich Chai-Latte. „Nebenbei“ informiert das auf der Theke aufgestellte Tablet mit Filmen über die Ernte des Dirnberger-Kaffees in Indien und El Salvador die Kunden über die Herkunft der Rohware und bietet damit Warenkunde live. Und wer noch nie ungeröstete grüne Kaffeebohnen gesehen hat, kann sie hier auch betrachten und fühlen.
1,5 Millionen für 500 Quadratmeter
1,5 Millionen Euro wurden in den 500-Quadratmeter-Markt investiert, das ist sowohl am gesamten Eindruck als auch an vielen Details und der Technik zu erkennen. Der Vormieter hatte beispielsweise eine Zwischendecke eingezogen. Beim Umbau durch die Edeka wurde die Decke abgehängt, nun belichten die repräsentativen Rundbogenfenster mit Sprossen den Markt und lassen ihn großzügig wirken. Zwischen den Fenstern werden die elegantgrauen Wandflächen für die Beschriftung genutzt. Angesichts der Deckenhöhe konnte Dirnberger 180 Zentimeter hohe Regale einbauen, trotzdem hat man den Eindruck von Größe und weitem Raum. Der helle Boden tut hier sein Übriges.
Denn was bestimmt die Optik eines Marktes entscheidend? Über die Regale hat sich Dirnberger mit der Firma Wanzl als Ladenbauer besonders viele Gedanken gemacht. Der junge Kaufmann spricht von seinem Interesse an der japanischen Kultur und an asiatischem Design. Die Lamellenverkleidungen der Regale, helle Holzfächer, prägen hier die ungewöhnliche Optik und geben dem Markt eine sehr besondere Note. Säulen in grauem Mauerlook verstärken die Wohlfühlatmosphäre bis hin zu der Kassenzone mit acht Kassen.
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