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Store-Check: Konsum Dresden - Das Beste aus vielen Welten

Wie entwickelt sich der LEH in Sachsen? Der Konsum Dresden punktet in zwei wiedereröffneten Filialen mit einem gekonnten Mix aus Regionalem, Industrieprodukten und Luxus.

Eingangsbereich des Konsum Dresden in der Spitzwegstraße.
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Von Martina Kausch | Fotos: Santiago Engelhardt

Als Start ein Wintergarten

Einen Wintergarten als Begrüßungsarchitektur eines Lebensmittelmarktes gibt es selten. Zu finden ist er im Konsum in der Dresdener Spitzwegstraße und sorgt hier gleich für das, was man sich als Kunde beim Betreten eines Geschäftes wünscht: Helligkeit, schöne Optik und ein stimmungshebendes Angebot. Überraschungseffekte prägen also den Start des Marktrundgangs – und bis zur Kassenzone entwickeln sie den Besuch zum Erlebniseinkauf.

Topmodern und liebevoll

Pünktlich zum Weihnachtsgeschäft 2021 hat der Konsum Dresden den Umbau zweier Märkte im Stadtgebiet abgeschlossen. Im Markt in der Spitzwegstraße in Dresden Leubnitz-Neuostra wurden während der dreizehnwöchigen Schließzeit Böden und Decke erneuert. Die Licht- und Kältetechnik wurde auf LED umgestellt, der Parkplatz vergrößert und um eine E-Ladestation erweitert. Auch die Laufwege wurden neu konzipiert – zu deutlich haben sich die Ansprüche der Kunden im Lauf der Jahre gewandelt. So startet der Rundgang nun mit der bunten Pracht einer reichhaltigen Obst- und Gemüseabteilung und gleich daneben einer super gepflegten Blumen-Ecke mit einem Angebot an Schnittblumen und Topfpflanzen von Alpenveilchen bis zu Orchideen. Der Blick in den Markt beginnt also mit der Frische. Die Farbe der Warenträger ist abgestimmt auf den hell anthrazitfarbenen Boden, in der Mitte der Obstinsel sind Pink Pomelo und Ananas liebevoll in einer Reihe dekoriert. Ein Plus im Obstregal-Sortiment: das Angebot an losen Nüssen einschließlich Pistazien und Esskastanien. Das Engagement des Teams wird sichtbar. 

Transparenter Blick aufs Schnippeln

Schon von Weitem fällt der Blick vom Eingang aber über die Obst- und Gemüseabteilung weiter zur elegant in Schwarz- Grau gehaltenen Frischetheke und zur Salatbar. Sie ist vor der verglasten Schnippelküche platziert – totale Transparenz also für den Kunden, der zuschauen kann, was für ihn frisch zubereitet wird. Diese Strategie mache sich im Umsatz deutlich bemerkbar, wie Marktleiter Robert Barsch erklärt (s. Interview unten). Unmittelbar daneben realisiert Fleischsommelier Marko Schirmer als Kenner aller Teile hohe Beratungskompetenz, ist aber nicht nur an der Theke tätig, sondern auch bei den von Konsum veranstalteten  Grillabenden der Meister vor dem Feuer.

Fisch aus nahen Teichwirtschaften

An der rund zwölf Meter langen Frischetheke wird neben Fleisch, Wurst und Käse auch Frischfisch angeboten – einschließlich Karpfenfilet aus regionaler Zucht. In Sachsen und der Umgebung von Dresden gibt es viele Teichwirtschaften, Fisch spielt deswegen sowohl im Frischebereich als auch im Kühlregal eine große Rolle. An der Theke wird nicht nur das übliche Sortiment präsentiert, es gibt beispielsweise auch Aal und Schönfelder Lachsbeißer. In der Kühlung finden sich weitere Spezialitäten regionaler Fischzüchter und Verarbeiter wie beispielsweise der Teichwirtschaft Schönfeld.

Käse- und Spezialitäteninseln

Eindrucksvoll ist die klassische Käsetheke, aber auch die Spezialitäteninseln bestechen, die in dem Raum vor der Frischetheke das Angebot weiterführen. Seit man in kleinen Kühltruhen besondere Käse nach Themen auch vorverpackt präsentiere, habe sich der Umsatz deutlich erhöht, so Marktleiter Barsch. 

Ein Highlight: Die Weinabteilung

Unübersehbar vom Thekenbereich aus schließt sich ein weiteres Highlight des Marktes an: die Weinabteilung. In edlem Ambiente, professionell atmosphärestiftend beleuchtet und übersichtlich nach Provenienzen geordnet, liegt ein Schwerpunkt auf Weinen aus Sachsen. Obwohl es die kleinste und nordöstlichste Weinregion Deutschlands ist, gibt es doch Große Lagen und Prädikatsweingüter – und die feinen Tropfen verkauft der Konsum. Gut sortiert sind aber auch die Spirituosen (einschließlich Radebeuler Gin) und die Schaumweinabteilung. Die Orientierung fällt im gesamten Markt leicht: Dunkle Schilder mit weißer Schrift in angenehmer Sichthöhe über den Regalen sind gut lesbar, auf Schiefertafeln wird (in schöner Schrift!) an der Theke, aber auch über den Käsetruhen auf Angebote und Besonderes hingewiesen. Auch der Willkommensgruß im Markteingang wirkt auf diese Weise persönlich.

Besonderes in jedem Eck

Und auch die Platzausnutzung ist gekonnt. Die Gondelköpfe werden fast durchgehend zur Platzierung besonderer Sortimente genutzt, trotz einiger Aufsteller und Angebote wirkt der Markt nirgendwo überladen, überall kann man bequem mit dem Wagen durch die Gänge spazieren. Anders als bei anderen Handelsunternehmen, Märkten und Regionen zwischen Ostsee und Erzgebirge ist dem Konsum Dresden wichtig, regionale Produkte anzubieten und die Wertschöpfung in der Region zu fördern. Dazu gehören Schweine-, Rind- und Wildfleisch der Erzeugergemeinschaft Sachsenglück und viele weitere Produkte regionaler Anbieter. Gefragtes aus Sachsen, heißt die Devise bei vielen Produzenten. Pasta Lucia beispielsweise stellt seit 2009 Nudeln aus Hartweizengrieß her, genauer gesagt aus Durumweizen, der aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen stammt. Aber auch handgeschöpfte Schokolade, Suppen und Fertiggerichte, Honig und Konfitüren von heimischen Produzenten stehen in den Regalen. Zum Thema Wiederbefüllen präsentiert der Konsum in einem Sonderregal aus Naturholz das Mehrwegsystem Regondo, das in den Regionen Berlin und Dresden Trockensortimente von Hülsenfrüchten über Müsli bis Pasta in verschieden großen Schraubgläsern anbietet. Auch bei den Drogeriewaren und bei Wasch-, Putz- und Reinigungsmitteln sind Anbieter vertreten, deren Pulverkonzentrate, plastikfrei verpackt, mit Wasser aufgefüllt Shampoo, Handwaschmittel und Haushaltsreiniger ergeben.

Zwei Märkte - zwei Welten

Innerhalb von zwei Wochen hat der Konsum Dresden im November 2021 zwei Märkte nach Umbau wiedereröffnet – auch den in der Schandauer Straße in Striesen-Süd/Blasewitz. Er ist kleiner, aber nun im gleichen Look gestaltet, was der Konsum-CI zugute kommt. Trotzdem wissen die Handelsprofis, dass sich die Standorte deutlich unterscheiden. In der Gegend der Spitzwegstraße in Dresden Leubnitz-Neuostra seien besonders viele Kunden auch Mitglieder der Genossenschaft, berichtet Bezirksleiterin Sylvie Domke. „Diese Kunden haben eine besonders enge Beziehung zu ihrem Markt in der Nachbarschaft. Sie schätzen den direkten Kontakt zu uns, teilen uns ihre Wünsche mit und geben regelmäßig Feedback.“ Für die Mitglieder gibt es besondere Einkaufstage, das stärkt die Verbundenheit zum Markt und die Nachbarschaft. Bei den Events, die Konsum Dresden in Kooperation mit Produzenten unter dem Namen Genussveranstaltungen anbietet, bekommen die Konsum-Mitglieder Ermäßigungen – viele sind bereits Wochen vorher ausgebucht. Eine weitere Serviceleistung ist der Cateringservice mit einem Angebot von Platten der Kalten Küche bis hin zum Exklusiv-Menü, bei dem dann tatsächlich Gudbransdalen-Käse im Skandinavischen Salat als Vorspeise geordert werden kann. In Sachen Home Delivery wurde aufgerüstet. Bestellungen werden telefonisch oder per Mail entgegengenommen, die Kommissionierung erfolgt über einen Markt.

...und zu Feiertagen: Frische Trüffel mit Anleitung

Bei so viel Dynamik ist es kein Wunder mehr, dass auch eine Luxusaktion vor Weihnachten erfolgreich war. Erstmals hat man frische Trüffel angeboten. Begleitet von viel Information, Beratung und Rezepttipps hätten die Kunden den Mitarbeitern die edlen Pilze aus den Händen gerissen, berichtet Sylvie Domke. Kein Zweifel: Die Konsum-Strategie eines breiten Angebots mit dem Besten aus vielen Welten geht auf.

Interview mit Robert Barsch, Marktleiter Konsum Dresden Spitzwegstraße

Was nehmen die Kunden nach dem Umbau in der Spitzwegstraße besonders gut an?

Dass Kunden von der Frischfischtheke besonders begeistert sind, spüren wir deutlich am Umsatz. Wir beziehen viel Fisch aus der Region. Und wir arbeiten auch mit regionalen Betrieben, die Fisch verarbeiten, zusammen – diese Produkte sind sehr beliebt und gefragt.

Die Salatbar hier im Markt in der Spitzwegstraße erscheint mir klein…

Ja, das stimmt. Da waren wir vorsichtig. Mittlerweile aber wissen wir, dass wir sie deutlich größer hätten planen können. Die Nachfrage ist riesig, die haben wir unterschätzt. Wir produzieren stets frisch für das Tagesgeschäft. Unsere Kunden können von der Salatbar in den Produktionsbereich schauen und beobachten, was da frisch vor ihren Augen für sie zubereitet wird. Da lassen sich sehr viele Kunden zum Kauf überzeugen – deutlich mehr als wir erwartet haben. Wir kommen mit dem Nachfüllen kaum nach.

In welchem Bereich des Marktes verkaufen Sie besonders gern?

Auch wenn ich dort nicht selbst bediene, finde ich das Fleischangebot an unserer Frischetheke wirklich toll, das schätzen unsere Kunden.

Interview mit Romy Freudenberg, Marktleiterin Konsum Dresden Schandauer Straße

Welchen Bereich im Markt mögen Sie in Ihrem Markt in der Schandauer Straße besonders?

Ich persönlich freue mich, dass die Weinabteilung umfangreich umgestaltet wurde. Sie präsentiert unsere Weinauswahl nun in einer ganz besonderen Atmosphäre.

Das ist sozusagen Ihr Sortiment?

Das Weinsortiment ist so etwas wie mein Baby. Die neuen Regale sind sehr hochwertig, und durch die angenehme und warme Beleuchtung kommt alles viel besser zur Geltung. Wir haben viele sehr gute Weine und Schaumweine aus der Umgebung von Dresden, aber auch internationale Weine. Schloss Proschwitz etwa ist eine der größten Einzellagen in Sachsen. Unsere Kunden schätzen Expertise und Auswahl.

Lassen sich die Kunden gerne beraten?

Seit dem Umbau kommen mehr Kunden, die Besonderes suchen, da macht Beraten Spaß. Am Arbeitsplatz verbringt man viel Zeit, und ich schätze es sehr, mich hier wohlfühlen zu können.

Marktdaten Kosum Dresden, Spitzweg Straße

Marktdaten

> Adresse: Spitzwegstraße 48, 01219 Dresden

> Wiedereröffnung: 26.11.2021

> Öffnungszeiten: Montag bis Samstag 7 bis 20 Uhr

> Verkaufsfläche: 1.198 m2 (plus 60 m2 Getränkemarkt)

> Länge der Frischetheke: 12 m

> Anzahl der Produkte: ca. 17.700, plus ca. 1.200 Bio-Produkte

> Zahl der Mitarbeiter: 31

> Zahl der Parkplätze: 46, 1 Elektroladestation

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