Es wäre eine riesige Chance, die Leistungsfähigkeit des LEH oder zumindest eines Handelsunternehmens zu zeigen – nein, zu präsentieren, denn dieser Standort liegt auf dem Präsentierteller. Wo Münchens Flughafen am spektakulärsten ist, direkt am weiträumigen und lichtdurchfluteten Platz des Munich Airport Center (MAC) unter dem eindrucksvollen, 41 Meter hohen und flügelähnlich geschwungenen Glasmembrandach von Stararchitekt Helmut Jahn, hat Rewe Ende Juni einen Vollsortimenter eröffnet und dem Wettbewerber Edeka, dem Vormieter, die Fläche abgejagt.
Früher Edeka, jetzt Rewe
Rewe habe das bessere Angebot gemacht, heißt es – man kann also davon ausgehen: Rewe Süd wollte hier hin, an den repräsentativen Ort. Nun ist es vollbracht, der Markt – mit eigenem Rewe-MUC-Logo – ist eröffnet. Und man muss sagen, selten klaffen Umgebung und Markt so auseinander wie an diesem Standort. Nicht nur, dass das MAC eben die großzügige, schicke und lichtdurchflutete Visitenkarte des Flughafens ist und als solche bespielt wird. Die beiden L-förmigen Gebäudeflügel des MAC – je 120 Meter mal 76 Meter – umschließen ein rund 10.000 Quadratmeter großes Forum, das ganzjährig für Veranstaltungen unterschiedlichster Art genutzt wird.
Nach dem Edeka-Vorgängermarkt hat nun Rewe den repräsentativen Standort im Munich Airport Center übernommen.
MAC – ein Ort vieler Events
Der Weihnachtsmarkt ist beispielsweise seit Jahren ein Anziehungspunkt für die gesamte Region; viele andere Events sorgen für die Fluggäste und deren Umfeld und auch dafür, dass Deutschlands zweitgrößter Flughafen eben nicht nur ein Verkehrsdrehkreuz ist. Zumal es noch wächst. Aktuell macht der neue Flugsteig am Terminal 1 große Fortschritte. Der Terminal 1 wird um einen zusätzlichen Flugsteig erweitert und erhält einen zentralen Gebäudekomplex, die Baufertigstellung ist für Ende 2025 geplant. Nun gibt es im Zentrum des Airport auch wieder Lebensmittel, aber der Markt wirkt unscheinbar – auch wenn er laut Rewe mit 1.200 Quadratmetern die größte Handelsfläche am Flughafen bespielt.
Zwei Eingänge erschließen den Markt, man kann ihn einerseits eben vom MAC-Forum aus betreten, andererseits vom Innenbereich aus. Pikanterweise soll laut Plakaten neben Rewe ein weiterer Supermarkt eröffnen, allerdings mit einem Schwerpunkt auf bayerischer To-go-Versorgung mit Brezn und Co.
Stylische Umgebung
Dank der stylischen Architekturumgebung hat der Markt übrigens eine komplette Glasfassade – eine tolle Möglichkeit, ein attraktives Schaufester für das Sortiment zu gestalten. Doch der Blick durchs Glas erhascht: gelbe und rote Getränkekisten, halbhoch gestapelt.
Schlicht und funktionell
Betritt man den Markt, steht man zunächst vor einer unbeschrifteten und völlig schmucklosen grauen Securitytür. Kein „Herzlich willkommen bei Rewe Schalla“, nichts Mehrsprachiges und auch kein Smiley als Zeichen sprachenloser internationaler Freundlichkeit. Als Erstes fällt der Blick vorbei an Schnittblumensträußen an der Wand auf eine Kühltruhe mit Convenience-Produkten, davor stehen gestapelte Einkaufskörbe. Dann erkennt man den Eat Happy Sushi-Stand im Hintergrund und das Vegan-Sortiment in den Kühlschränken an der Wand. So richtige Kauflaune kommt da nicht auf. Verglichen mit dem, was andere Kaufleute zur Begrüßung der Kunden an Angebot und Dekoration auffahren, passiert hier – nichts. Außer, dass man einen Securitymann vor dem Eingang trifft.