Artikel

An den Veggie-Grill!

Ob Lachs-Alternative, vegane Würstchen oder Veggie-Knödel: Die RUNDSCHAU hat angegrillt, getestet und diskutiert – mit Playern von Veggie und Veganem. Unsere Insights rund um das alternative Grillen.

Von Sibylle Menzel; Mirko Jeschke | Fotos: Julia Babilon; Unternehmen

Die RUNDSCHAU für den Lebensmittelhandel hat die Grillsaison eröffnet und gemeinsam mit Handel und Marktteilnehmern diskutiert: Was wollen Verbraucher? Wie können die Grill-Alternativen im LEH punkten? Entstanden ist ein umfassender Einblick in unseren Sortimentsschwerpunkt Veggie-Grillen.

 

THEMA 1: Veggie ist trendy ‒ auch beim Grillen?

„Zu Anfang der Grillsaison greifen Kunden zu Klassikern, später möchten sie etwas Neues ausprobieren und suchen nach Alternativen“, lautet die Beobachtung von Ulrike Fiedler. Die Marketingleiterin Consumer Products bei Meggle ist unter anderem mit den aktuellen Grillknödeln an Bord des Grillevents. Mit der veganen Grillinnovation soll eine breite Zielgruppe angesprochen werden – etwa auch Flexitarier, die ihren Fleischkonsum flexibel gestalten oder reduzieren möchten, außerdem ist das Angebot direkt an die vegane Grillklientel gerichtet: „Weil es für Veganer manchmal gar nicht so leicht ist, mit Leckerem vom Grill satt zu werden, haben wir die veganen Grillknödel entwickelt. Mit ihnen wird aus Salaten ganz schnell eine komplette Mahlzeit.“

Die Wünsche der Verbraucher: Auswahl und Abwechslung

Probierlust, Neugier, Reduktion und gezielter Fleischverzicht aus gesundheitlichen, umweltbewussten oder ethischen Gründen – es gibt viele Motivationen, die Konsumenten zu Veggie-Produkten greifen lassen. Nicht zuletzt haben die Pandemie und ihre Begleiterscheinungen Konsumenten bekanntermaßen ihren Fleischkonsum überdenken lassen. Tatsächlich zählt laut Ernährungsreport 2021 des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) aber die Neugier als treibende Kraft, eine Alternative zu wählen,
71 Prozent der Befragten bestätigten das.

Aktuell können sich speziell beim Grillen ein Viertel der Verbraucher vorstellen, in Zukunft mehr Fleischloses auf den Rost zu legen, wie die Experten von Mafowerk herausgefunden haben, das sind sieben Prozentpunkte mehr als noch 2017. Dabei entscheidend: ein abwechslungsreiches Angebot. Claudia Hauschild, Leiterin Unternehmenskommunikation und Nachhaltigkeitsmanagment bei der
Rügenwalder Mühle, stellt fest: „Auch beim Grillen schätzen Konsumenten Vielfalt und Abwechslung. Selbst Vegetarier oder Flexitarier wünschen sich eine größere Auswahl an veganen Fleischersatzprodukten.“

THEMA 2: Veggie-Grillgut am PoS

Edeka-Kaufmann Michael Rees hat mehrere Märkte in Süddeutschland und beschäftigt sich seit Jahren intensiv mit veganen Produkten sowie mit Waren in Bio-Qualität, sein Erfahrungsschatz beruht nicht zuletzt auf der Marktlage in Freiburg, das zu den „Bio-Hauptstädten“ Deutschlands zählt. Das Wachstum in den Kategorien Bio und Vegan war gerade im letzten Jahr immens, berichtet Rees beim Grillevent: „Früher hatten wir in unseren Regalen einen Blockmeter, jetzt sind es fünf Meter.“

Vor allem im Bereich Category Management musste der Edeka-Kaufmann zunächst einige Erfahrungen sammeln. Mittlerweile wisse man aber deutlich besser, wo die Kunden die jeweiligen Produkte suchen. Für die Grillsaison 2022 feiert Rees eine Premiere: „Dieses Jahr wollen wir erstmals vegane Produkte in die Grilltruhe bringen.“ Das Zusammenbringen von klassischen und alternativen Produkten unterstützt auch Ulrike Fiedler von Meggle. Als Spezialist unter anderem für Kräuterbutter hat Meggle im vergangenen Jahr eine vegane Aioli in der Tube vorgestellt: „Die vegane Aioli funktioniert im Handel besonders gut, wenn sie bei der Kräuterbutter platziert ist.“

Zielgruppe: jung, weiblich, urban

Und dennoch, nicht alles funktioniert überall gleich gut – ausschlaggebend für den Zuspruch der Alternativen ist beispielsweise auch die Geografie: „Vegane Produkte finden im urbanen Bereich starken Anklang, im ländlichen Bereich muss und wird sich die Nachfrage noch weiterentwickeln“, sagt etwa Rainer Bohn von Uplegger/Vivera.

Werblich unterstützen die Anbieter ihre Angebote kräftig, um die Aufmerksamkeit auf Veggie und Veganes zu lenken. Green Legend (PHW Gruppe) heizt beispielsweise seit April als offizieller Partner für die TV-Sendung „Germany’s Next Topmodel“ das Interesse der jüngeren weiblichen Zielgruppe an.

Eng damit verknüpft scheinen Alter und Geschlecht der Konsumenten zu sein, die Kernzielgruppe für das Veggie/Vegan-Sortiment ist bei Edeka Rees in jedem Fall weiblich und zwischen 20 und 25 Jahre alt. An ihrem Einkaufsverhalten fällt zusätzlich auf: „In der Regel kaufen Kunden nicht nur ein Produkt, sondern decken gleich ihren gesamten Wochenbedarf ab.“

Für Valess, Veggie-Marke von Friesland Campina, lässt sich der Absatz vegetarischer Grillprodukte besonders gut mit Couponing-Aktionen ankurbeln, da sich dadurch auch insbesondere neue Konsumenten zu Probierkäufen anregen ließen, wie Pia Weinspach, Head of Marketing Valess bei Friesland Campina Germany, erklärt. Zusätzlich können die Maßnahmen auch mit Rezeptkarten am PoS ergänzt werden, um den Konsumenten noch mehr Inspiration für die vielseitigen Verzehranlässe zu geben.

Den vollständigen Beitrag über das Veggie-Grillevent lesen Sie in der April-Ausgabe der RUNDSCHAU.

Artikel teilen

Gut informiert durch die Krise