Angesichts eines rückläufigen Marktes für Fleisch- und Wurstwaren in Deutschland im Retailbereich hat die Bell Food Group beschlossen, sich von ihrem deutschen Wurstwarengeschäft zu trennen. Aufgrund eines Überangebots auf dem Markt sei es schwierig, die stark steigenden Schweinepreise im erforderlichen Umfang auf die Verkaufspreise zu überwälzen. Im Wurstwarengeschäft habe die Bell Food Group mit einem Marktanteil von weniger als 1 Prozent eine untergeordnete Marktposition und entsprechend schwache Perspektiven. Der geschäftliche Fokus in Deutschland liegt künftig auf dem Ausbau der Position im Bereich hochwertiger deutscher und internationaler Rohschinken.
Unternehmensangaben zufolge werden alle rund 400 Mitarbeiter der betroffenen Standorte Suhl und Börger im Rahmen eines Betriebsüberganges von der zum Fleichkonzern Tönnies gehörenden Zur Mühlen Gruppe übernommen. Die Transaktion erfolgt vorbehältlich der Zustimmung der zuständigen Wettbewerbsbehörden. Über die Kaufmodalitäten wurde Stillschweigen vereinbart.
Der Verkauf des Wurstwarengeschäfts betrifft in der Folge Arbeitsplätze in der Verwaltung und bei den zentralen Diensten der Bell Deutschland. Mit den Arbeitnehmervertretungen werden Verhandlungen mit dem Ziel des Abschlusses eines Sozialplans zeitnah eingeleitet und die gesetzlichen Beteiligungsrechte umfassend beachtet.
Durch den Verkauf verringert sich der Nettoerlös um rund 85 Millionen Schweizer Franken (CHF). Der Wegfall des Wurstwarengeschäfts in Deutschland wird ab 2020 einen positiven Einfluss auf Cashflow und EBIT der Bell Food Group von etwa 10 Millionen CHF pro Jahr haben. Zudem nimmt die Abhängigkeit von den Schwankungen der Rohmaterialpreise ab. Für das Geschäftsjahr 2019 werden durch den Verkauf mehrheitlich nicht geldwirksame Einmalkosten von rund 35 Millionen CHF anfallen.