Champignons sind in Deutschland die klaren Spitzenreiter unter den Speisepilzen – sie dominieren die heimische Speisepilzproduktion deutlich mit einem Anteil von knapp 98 Prozent. Der Pro-Kopf-Verbrauch ist 2023/24 im Vergleich zum Vorjahr von 1,9 auf 2,3 Kilogramm und damit um rund 21 Prozent gestiegen und lag damit erstmals wieder auf dem Niveau zu Beginn der 2000er-Jahre. Dies zeigen die vorläufigen Zahlen des Bundesinformationszentrums Landwirtschaft (BZL). Einen Aufschwung in der Erntemenge erlebt der Shiitakepilz: Diese hat sich im Kalenderjahr 2024 um 56 Prozent gesteigert.
Die deutsche Ernte an Champignons deckt mit rund 78.000 Tonnen im Wirtschaftsjahr 2023/24 etwa 36 Prozent des eigenen Bedarfs (2022/23: 43 Prozent). Der Pro-Kopf-Verbrauch von Champignons lag in den vergangenen Jahren relativ konstant bei etwa 1,9 Kilogramm. Mit 2,3 Kilogramm pro Person wurden 2023/24 nach den vorläufigen Zahlen des BZL erstmals wieder so viele Champignons verbraucht wie zu Beginn der 2000er-Jahre.
Deutschland auf Platz 5
Polen ist mit einer Erntemenge von 246.700 Tonnen Champignons im Jahr 2024 der EU-Spitzenreiter. Auf den Plätzen zwei und drei folgen die Niederlande mit 200.000 Tonnen und Spanien mit 145.010 Tonnen. Deutschland rangiert nach Frankreich (100.000 Tonnen) auf Platz fünf der Champignonerzeuger.
Shiitake: Erntemenge steigt
Die deutsche Produktion anderer Kulturspeisepilze, darunter Shiitake und Austernpilze, belief sich 2024 auf knapp 1.940 Tonnen. Shiitake bauten sechs Betriebe an, die auf 2,2 Hektar etwa 251 Tonnen ernteten. 2023 erzeugte die gleiche Anzahl an Betrieben auf einer Fläche von zwei Hektar rund 161 Tonnen Shiitake.
Laut Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) punkten Shiitakepilze bei den Inhaltsstoffen neben Eiweiß vor allem mit B-Vitaminen und Magnesium. Der Pilz zeichnet sich durch festes Fleisch und eine fleischig-herzhafte „Umami“-Note aus. Dadurch eignet er sich neben seinem Einsatz als „Gemüse-Partner“ auch als geschmackvoller Fleischersatz in vegetarischen oder veganen Gerichten.
Wildpilze mit unbedenklicher Strahlenbelastung
Wildpilze lassen sich nicht züchten, sondern wachsen nur in der Natur in Symbiose mit bestimmten Wirtspflanzen. Da Pfifferlinge und Steinpilze in Deutschland immer seltener werden, dürfen sie nur in kleinen Mengen für den Eigenbedarf gesammelt werden. Um die Strahlenbelastung müssen sich Pilzsammler keine Gedanken machen. Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) bestätigte in einer aktuellen Veröffentlichung, dass selbst gesammelte Pilze in üblichen Mengen bedenkenlos verzehrt werden könnten.
Im Handel angebotene Pfifferlinge und Steinpilze kommen meist aus dem osteuropäischen Raum, da sie hier auch zu erwerbsmäßigen Zwecken gesammelt werden dürfen. Laut Statistischem Bundesamt wurden 2024 in Deutschland 4.503 Tonnen frische Pfifferlinge und fast 125 Tonnen frische Steinpilze importiert. Die wichtigsten Lieferländer für Pfifferlinge waren 2024 Litauen und Belarus sowie bei Steinpilzen Polen und Rumänien.