Steigende Kosten, Spannen unter Druck, Konsumflaute, schwierige Personalsuche – Stefan Lenk, MLF-Präsident und Aufsichtsratschef der Rewe, ging in seiner Eröffnungsrede der Arbeitstagung der Mittelständischen Lebensmittel-Filialbetriebe e. V. auf die aktuellen Herausforderungen für Lebensmittelhändler ein. Allerdings: Vor allem Familienunternehmen, die "das Ohr nah am Kunden haben", hätten gute Erfolgschancen. "Wir wollen die Bessermacher sein", betonte Lenk.
Auf der Tagung in Wiesbaden unter dem Motto „Echt hessich“ mit rund 400 Gästen sprach auch Patrick Mogck vor, Vorstand der Edeka Südwest. Er bekannte sich zur Handlungsfreiheit der Kaufleute: "Wir sind Dienstleister, keine Regisseure." Mogck warnte: "Unser größter Feind ist nicht der Wettbewerb, sondern der Erfolg, wenn er uns träge macht."
Im Fokus: Trends, Promotions, Konsumverhalten
Emotional wurde es beim Gespräch zwischen Moderator und MLF-Geschäftsführer Michael Gerling und den gastgebenden Händlern Uwe Georg und Ludwig Boßler, die auf ein erfolgreiches Handelsleben zurückblickten. So begann Georgs Karriere einst mit einem 170 m2-Markt, dieses Jahr feiert er sein 40. Jubiläum als Kaufmann.
Sowohl während eines Vortrags von Robert Kecskes (YouGov) als auch eines Händler-Panels wurde deutlich, wie sehr aktuelle Megatrends wie Gesundheit, Nachhaltigkeit, Lifestyle und Convenience die Branche beschäftigen. Auf der anderen Seite herrscht die Sorge um die sinkende Kaufkraft der Kunden.
Eines der Hauptthemen für Lebensmittelhandel und -industrie derzeit: Der steigende Promotionsanteil, der zu untreuen Kunden und geringeren Margen führen kann. Wer ist hier Treiber, wer Getriebener? Viel Gesprächsstoff für die Teilnehmenden der 171. Arbeitstagung des MLF.