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Christoph Mack: Alle Länder sind unsere Märkte

Von der architekturpreisgekrönten Zentrale in Owen steuert Christoph Mack das familieneigene Wein- und Spirituosenhandelshaus mit klarer Strategie.

Christoph Mack stieg als Diplomingenieur und Önologe 1987 in das Familienunternehmen Mack & Schühle ein. Mittlerweile tragen auch beide Söhne Mitverantwortung. Foto: Sascha Kreklau
Von Martina Kausch | Fotos: Jörg Eberl

Den deutschen Handel als Zentrum der Dienstleistungen definiert, den US-amerikanischen Markt für Weine aus Italien und Spanien im Blick und einen – tatsächlich! – Ready-to-drink-Negroni bald im Vertrieb: Keine Frage, wenn Christoph Mack über Mack & Schühle spricht, sind Erfolgsmeldungen nicht weit.

Früh international positioniert

Dabei ist das Marktumfeld aktuell – zumindest in Deutschland – für Wein- und Spirituosenhändler mühsam. Steigende Kosten für Energie, Glas und Metall als Verpackungsmaterialien und die nachlassende Kaufkraft lassen die Erträge in der Weinbranche schrumpfen. Doch einerseits hat sich das 1939 gegründete Unternehmen, das Mack in dritter Generation von einem architekturpreisgekrönten Headquarter in Owen/Teck aus leitet, früh international positioniert. „Alle Länder sind unsere Märkte“, ist Macks schlichtes Motto.

Andererseits erwartet er auch bei den deutschen Konsumenten mit Blick auf Herbst, Winter und Festtage Lust auf Qualität beim Feiern. Dank seiner Affinität zu Italien hat Christoph Mack früh die Weichen dafür gestellt, keinesfalls nur den deutschen Markt zu bedienen. Mit jugendlicher Begeisterungsfähigkeit war er bereits gleich nach dem Studium im Piemont tätig. In Priocca wurden die Kellereien MGM Mondo del Vino gegründet, zusammen mit einem italienischen und einem englischen Partner. Das Unternehmen wurde nach 30 Jahren Erfolg und Wachstum verkauft.

Den Grundstein für die zweite Unternehmensgruppe in Italien legte man 2011 bei Bari in Apulien zusammen mit einer italienischen Familie. Das international tätige und schnell expandierende Unternehmen wurde 2022 von „Latentia S.p.A.“ in „Mack & Schuhle Italia S.p.A.“ umbenannt. Aktuell besitzt Mack & Schuhle Italia S.p.A. drei eigene Kellereien. Und welche Rolle spielen spanische Weine für das Unternehmen? „Eine sehr wichtige Rolle, und zwar sowohl im Markengeschäft als auch im Private-Label-Geschäft, und on- wie off-trade“, so Mack.


"Mittelständische Zulieferer sind der Garant für das aktuelle Geschäft und für das Geschäft von morgen.."

Christoph Mack


Ein Fokus auf die USA

Zielländer für das Unternehmen sind die USA, auch afrikanische Märkte böten Potenzial. Aber: „Deutschland ist unser Heimatmarkt und bleibt es auch für unsere Zukunft. Stark im Fokus steht die internationale Entwicklung, und das vor allem für den Export aus Italien und die Distribution über unsere eigene Gesellschaft in den USA“, fasst Mack zusammen.

Trends am besten selbst setzen

Die Dynamik des Unternehmens ist deutlich zu spüren im Meetingraum in Owen, am langen edlen Holztisch zwischen den Regalen voll Edlem aus dem Wein- und Spirituosenfach und der üppigen neo-barocken Tapete in Anthrazit und Schwarz. „Trends muss man erkennen und am besten setzen“, ist Christoph Macks Devise. Und wer sagt schon offen, das Berichtswesen einer AG tue dem Unternehmen gut?

Wünsche an den Handel

Und was wünscht sich Christoph Mack ganz konkret vom Handel? „Den Konsumenten auch in offensichtlich schwierigen Zeiten ein Auswahl- und Konsumerlebnis zu bieten und dabei nicht zu vergessen: Die mittelständischen Zulieferer sind der
Garant für das aktuelle Geschäft und für das Geschäft von morgen.“

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