Coca-Cola Europacific Partners Deutschland (CCEP DE) beabsichtigt, den Produktions- und Logistikstandort Köln und die Logistikstandorte in Neumünster, Berlin-Hohenschönhausen, Bielefeld und Memmingen im Laufe des Jahres 2025 zu schließen sowie weitere strukturelle Veränderungen im Unternehmen vorzunehmen. Nach eigenen Angaben will sich das Getränkeunternehmen damit im anhaltend wettbewerbsintensiven Marktumfeld noch kosteneffizienter aufstellen, den Veränderungen in der Getränkelogistik begegnen und die Auslastung im deutschen Produktions- und Logistiknetzwerk weiter stärken. Mit den geplanten Veränderungen sollen insgesamt 505 Arbeitsplätze wegfallen und 207 Arbeitsplätze an andere Standorte in Deutschland verlagert werden. Gleichzeitig sollen an mehreren Standorten insgesamt 78 neue Arbeitsplätze entstehen.
Köln: Ausbau- und Wachstumsmöglichkeiten fehlen
CCEP DE plant, den Standort Köln zum 30. September 2025 vollständig aufzugeben, die Produktion soll bereits zum 31. März 2025 eingestellt werden. Die Entscheidung fiel vor dem Hintergrund, dass mit vier Betrieben in Köln, Dorsten, Mönchengladbach und Bad Neuenahr die Standortdichte im Westen sehr hoch ist. Darunter ist Köln mit zwei Linien der kleinste Betrieb und es fehlen im Vergleich zu anderen Standorten Ausbau- und Wachstumsmöglichkeiten. Mit der geplanten Schließung des Kölner Betriebs soll die Auslastung der anderen Standorte gestärkt und die Produktion effizienter werden. Von den 602 Stellen am Standort Köln sollen im Zuge der Schließung 289 abgebaut werden und die übrigen anderen Standorten zugeordnet werden.
Das Kölner Produktionsvolumen der PET-Mehrwegflaschen-Linie soll innerhalb des Netzwerkes verteilt werden. Die Produktion von Bag-in-Box soll zukünftig in Dorsten erfolgen, wo eine neue BiB-Linie installiert werden soll. In diesem Zuge sollen dort zwölf Stellen in der Produktion aufgebaut werden. Weiterhin ist geplant, die Logistikaktivitäten von den benachbarten Standorten in Mönchengladbach und in Bad Neuenahr auszuführen und den Kundenservice am Standort in Hildesheim zu bündeln.
Logistik: Veränderungen in der Getränkelogistik
Die Veränderungen in der Getränkelogistik der vergangenen Jahre setzen sich fort: Große Handelspartner stellen verstärkt von der Direktbelieferung auf die Belieferung über das Zentrallager um. Kleinere Kunden bestellen zunehmend über den Getränkefachgroßhandel. In der Folge sinken die Zahl der direkten Kunden und Bestellungen sowie das Lagerausgangsvolumen an den Coca-Cola Logistikstandorten deutlich.
Deshalb sollen die Logistikstandorte in Neumünster, Berlin-Hohenschönhausen und Bielefeld zum 31. März 2025 aufgegeben werden und der Betrieb des Cross-Docks in Memmingen soll zum 31. Dezember 2025 eingestellt werden. Das Logistikvolumen soll auf andere Standorte im Netzwerk verteilt werden, um diese noch besser auszulasten. Darüber hinaus ist geplant, die Kommissionierung für die Direktbelieferung aus Halle zum 31. März 2025 einzustellen. Die Aktivitäten im Kundenservice und in der Tourenplanung sollen weiter gebündelt werden.
Insgesamt sollen mit den geplanten Maßnahmen in der Logistik und im Kundenservice 179 Stellen wegfallen.
Fachbereiche: Vereinheitlichung und Zentralisierung
Einzelne Fachbereiche innerhalb des Unternehmens sollen verschlankt, Aufgaben gebündelt und vereinfacht werden. In diesem Zusammenhang sollen in den Abteilungen Business Process & Technology, People & Culture, Sales Operations und Sales Support in der Summe 37 Stellen in Deutschland entfallen.
„Veränderungen sozial verantwortungsvoll umsetzen“
„Uns ist bewusst, dass die geplanten Veränderungen sehr schmerzhaft für die betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind. Umso wichtiger ist es uns, alle beabsichtigten Veränderungen sozial verantwortungsvoll und transparent umzusetzen“, sagt Tilmann Rothhammer, Geschäftsführer Customer Service & Supply Chain bei CCEP DE. „Wir haben die Pläne sorgfältig geprüft und das Für und Wider abgewogen. Die geplanten Veränderungen sind aber notwendig, um unser Unternehmen effizienter aufzustellen und an die Marktanforderungen anzupassen, sodass wir auch weiterhin wettbewerbsfähig sind.“
Gespräche mit Arbeitnehmervertretern gemäß Tarifvertrag
Betriebsbedingte Kündigungen sollen möglichst vermieden werden – durch alternative Stellen an anderen Standorten des Unternehmens und durch einvernehmliche Lösungen. Dabei bietet CCEP DE betroffenen Mitarbeitenden ein finanziell attraktives Leistungspaket an, das deutlich über dem Marktdurchschnitt liegt. Die Gespräche mit den Arbeitnehmervertretern zur Umsetzung gemäß dem Tarifvertrag sollen zeitnah beginnen.