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Corona-Studien: Sieben zentrale Erkenntnisse für den LEH

Derzeit überschlagen sich die Ergebnisse verschiedenster Corona-Studien rund um das veränderte Verbraucherverhalten. Schluss mit dem Wirrwarr: Wir haben die zentralen Erkenntnisse aus insgesamt zehn Studien zusammengestellt.

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Von Nilofar Eschborn | Fotos: Pixabay

1) Kunden kaufen gesünder ein

<link https: www.rundschau.de artikel studie-kunden-kaufen-in-corona-zeiten-gesuender-ein>Eine Erhebung des crowdbasierten Marktforschungsunternehmens POSpulse zeigt, dass viele Deutsche in Zeiten der Corona-Pandemie gesünder einkaufen als zuvor. So geben 27 Prozent der Befragten an, seit der Corona-Pandemie mehr Obst und Gemüse einzukaufen. 24 Prozent der Befragten sagen, sie kaufen generell gesünder ein.

Das Nachhaltigkeits-Portal Utopia verzeichnet zudem einen Push für Nachhaltigkeit in Zeiten von Corona: 47 Prozent der bewussten Konsumenten geben an, dass sie nun noch nachhaltiger einkaufen. Regionale Produkte und Anbieter werden dabei klar bevorzugt.

2) Der Online-Handel boomt

Mehr als die Hälfte der Deutschen kauft mehr online ein als je zuvor. Das zeigt eine E-Commerce-Studie im Auftrag von Mastercard. Und das bestätigen auch die Entscheider im Lebensmitteleinzelhandel, <link https: www.rundschau.de artikel leh-erwartet-langfristige-veraenderungen-durch-pandemie>die vom Institute of Brand Logic befragt wurden. So geben 80 Prozent von ihnen an, dass die Online-Nachfrage seit Beginn der Krise stark zugenommen habe.

In Verbraucherumfragen spiegelt sich das Interesse daran, Lebensmittel online zu kaufen, ebenfalls wider – und zwar über die verschiedensten Zielgruppen hinweg. <link https: www.rundschau.de artikel e-food-waehrend-lockdown-potenzial-noch-nicht-ausgeschoepft>Eine Umfrage der Strategie- und Marktforscher EY-Parthenon und Innofact zeigt, dass auch jeder zehnte Deutsche über 60 darüber nachdenkt, Lebensmittel im Netz zu shoppen. Allerdings, so die Experten, könnten nur positive Kauferlebnisse, zu denen auch Lieferfenster und Verfügbarkeit gehören, Kunden auch für die Zeit nach dem Shutdown binden.

3) Kartenzahlung wird beliebter

In Zeiten der Corona-Pandemie zahlen immer mehr Kunden mit Karte. Wie <link https: www.rundschau.de artikel mehr-kartenzahlung-aus-ruecksicht-auf-kassenpersonal>eine Umfrage des Marktforschungsinstituts Infas Quo zeigt, gilt der Respekt vor dem Personal vor allem im Lebensmittelhandel mit einer Zustimmung von 67 Prozent der Befragten als Haupttreiber für eine derzeitige Kartenzahlung. Weitere Beweggründe sind Hygiene-Aspekte (56 Prozent) sowie die Bitten der Händler, bargeldlos zu bezahlen (44 Prozent). Insgesamt geben 41 Prozent der Befragten an, jetzt häufiger mit ihrer Girocard zu bezahlen als vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie. Und viele von ihnen werden nach dem <link https: www.rundschau.de artikel konsum-nach-corona-mehr-plastik-weniger-convenience-digital-boom>GDI-Trendreport "The Next Normal – Consumer Behaviour After Covid-19" auch bei diesem neuen Favoriten unter den Zahlungsarten bleiben. Bezahlen mit Karte bleibt populär, so die Experten.

4) Die Preissensibilität steigt

Aufgrund der Corona-Krise machen sich zunehmend mehr Verbraucher Sorgen um ihre Finanzen. Zu diesem Ergebnis kommt unter anderem das <link https: www.rundschau.de artikel finanzielle-sorgen-wachsen-preissensibilitaet-steigt>Marktforschungsunternehmen Kantar im Rahmen einer weltweiten Umfrage. Wie hoch wird die Belastung durch die Corona-Krise für die Wirtschaft sein? Und inwiefern wird das eigene Haushaltseinkommen darunter leiden? Fragen wie diese beschäftigen die Menschen aktuell am meisten. Die Folge: Verbraucher schenken Preisen beim Einkaufen in diesen Tagen zunehmend mehr Beachtung.

Das bestätigen auch <link https: www.rundschau.de artikel studie-kunden-kaufen-in-corona-zeiten-gesuender-ein>die von POSpulse befragten Verbraucher in Deutschland: In Zeiten der Krise achten 38 Prozent von ihnen stärker auf Angebote und Rabatte als zuvor. Immerhin haben 18 Prozent der Teilnehmer in diesen Zeiten spürbare finanzielle Einbußen, weitere 31 Prozent sprechen von Einbußen, die sich in Grenzen halten.

5) Plastikverbrauch nimmt wieder zu

Verpackung bietet mehr Sicherheit. Deshalb wird laut <link https: www.rundschau.de artikel konsum-nach-corona-mehr-plastik-weniger-convenience-digital-boom>GDI-Trendreport trotz Nachhaltigkeitsbemühungen auch wieder verstärkt zu Plastik gegriffen. Die vom Verband der Südtiroler Obstgenossenschaften (VOG) beobachtete gestiegene Nachfrage nach verpackten Produkten bestätigt diesen Trend. Im Schnitt werde im VOG aktuell etwa 25 Prozent der Ware verpackt verkauft.

6) Marken müssen Haltung zeigen

Von Marken wird in der Krisenzeit Großes erwartet: dass sie als Beispiel vorangehen und der Situation ins Auge sehen, betonen <link https: www.rundschau.de artikel finanzielle-sorgen-wachsen-preissensibilitaet-steigt>die Verbraucher aus aller Welt, die von Kantar befragt wurden. Und auch <link https: www.rundschau.de artikel erwartung-an-marken-in-der-krise-haltung-zeigen>eine Studie der Kommunikationsberatung Edelman macht deutlich, dass die Erwartungen an Marken in der Corona-Krise vielfältig sind: Fast 90 Prozent der Befragten fordern hierzulande die Zusammenarbeit von Marken mit der Regierung und Hilfsorganisationen, um die Krise zu bewältigen. Ebenfalls 90 Prozent geben an, dass Marken ihre Mitarbeiter und Zulieferer finanziell und gesundheitlich schützen sollten – auch wenn es bedeutet, bis zum Ende der Pandemie wirtschaftliche Verluste zu erleiden.

7) Junge Kunden hamstern mehr

<link https: www.rundschau.de artikel jung-und-gebildet-das-profil-der-hamsterkaeufer>Das Marktforschungsinstitut Nielsen hat im Auftrag des Bundesverbandes der Arzneimittel-Hersteller auf die ersten Corona-Krisen-Wochen zurückgeblickt. Hierbei zeigte sich, dass das Hamstern besonders bei jüngeren Menschen und Personen mit höherem Bildungsniveau verbreitet war. So sagten 53 Prozent der 18- bis 29-Jährigen, dass sie Produkte des täglichen Bedarfs wie Lebensmittel, Seife oder Toilettenpapier auf Vorrat eingekauft haben. Bei den 30- bis 39-Jährigen berichteten 51 Prozent von diesem Verhalten. Das Fazit: Die Jüngeren hamsterten weit mehr als die Bevölkerungsgruppe zwischen 50 und 60 Jahren und die über 60-Jährigen (24 bzw. 19 Prozent).

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