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David Löwe, Everdrop: Nachhaltiges für die Fläche

Spülmaschinen-Tabs, WC-Reiniger und Bodylotion zum Selbstauflösen in schicken Nachfüllflaschen: David Löwe mischt mit Everdrop das WPR-Sortiment auf – und fuhr gerade den Testsieg von Stiftung Warentest ein.

David Löwe machte sich als Event- und Projektmanager einen Namen, bevor er 2019 mit zwei Co-Foundern Everdrop gründete. Das Unternehmen in München hat über 150 Mitarbeiter. Foto: Hans-Rudolf Schulz
Von Martina Kausch | Fotos: Hans-Rudolf Schulz

Nachhaltigkeit muss auch Spaß machen – so einfach wie eindeutig ist die Botschaft, fragt man David Löwe im Headquarter in München-Thalkirchen nach der Geschäftsidee von Everdrop. Also hat das Gesprächssofa den pastelligen Farbton der schicken Produkte, die fünf Jahre nach der Gründung des Start-ups in vielen Regalen des LEH und von Drogeriemärkten stehen. Doch wie begann die Erfolgsstory, die im WPR-Sortiment einmalig ist?


„Wir haben uns immer wieder die Frage gestellt: Warum transportiert man flüssige Putzmittel in Einwegflaschen kreuz und quer durchs Land und verursacht damit Plastikmüll und unnötige CO2-Emissionen?“."

David Löwe, Everdrop


Die Sinnfrage motivierte

„Wir haben uns immer wieder die Frage gestellt: Warum transportiert man flüssige Putzmittel in Einwegflaschen kreuz und quer durchs Land und verursacht damit Plastikmüll und unnötige CO2-Emissionen?“, erinnert sich David Löwe an die Gespräche unter Freunden. Skurril und sinnlos sei das, meinten die Männer. Alle wollten also dem Verpackungsmüll im Haushalt den Kampf ansagen. Für David Löwe bedeutete die herkömmliche Flaschenoptik außerdem ästhetische Folter, wie er sagt. Ein lifestyliger Look müsse her. 

Also war es nur logisch, Produkten im WPR-Bereich erstens das Wasser zu entziehen und ihnen zweitens – vom Konsumenten zu Hause in Wasser aufgelöst – in schönen wiederverwendbaren Flaschen Plätze im Haushalt zu geben. Gesagt, getan. Christian Becker, Daniel Schmitt-Haverkamp und David Löwe gingen auf die Suche nach Herstellern, schrieben Businesspläne und stellten sich Investoren vor. Im Oktober 2019 
gründeten sie Everdrop – und die Coronapandemie begann.

„Es war eine große Chance“, blickt Löwe heute im meist positiven Gründer-Sprech zurück: „Wir konnten sofort testen, ob es funktioniert, Putzmittel übers Internet zu vertreiben“, denn es startete die große Zeit des Online-Shopping. Und tatsächlich – mit durchdachter Strategie und professionellem Social-Media-Marketing fanden die Produkte immer mehr Liebhaber. Schließlich war Christian Becker in seinem Leben vor Everdrop fünf Jahre Head of Marketing Communications bei der BMW Group, und Löwe selber hat als gelernter Eventmanager auch als Projektmanager bei Hubert Burda Media gearbeitet.

Aus München in die Welt

Die B-Finanzierungsrunde 2022 mit 80 Millionen Euro ermöglichte Sortimentserweiterung und Internationalisierung. Auf die ersten Produkte Glas-, Küchen-, WC- und Badreiniger folgten Waschmittel und Spülmitteltabs. Mittlerweile umfasst das Sortiment auch Haar- und Körperpflegeprodukte wie Shampoo, Duschgel, Bodylotion – alle in fester Form, alle mit zarten Duftnoten.

Und damit die Anwendung der Essenzen aus den schönen Flaschen noch mehr Freude macht, gibt es Putzlappen und Geschirrtücher in den passenden Farben. Seit 2020 sind die Produkte in Österreich, seit 2021 in der Schweiz  sowie künftig in den Niederlanden und Belgien zu haben. Omnichannel heißt auch hier die Devise.

Der Testsieg bringtʼs

Einen Riesenerfolg verbuchte Everdrop, als die Spülmaschinen-Tabs im Februar 2024 Testsieger bei der Stiftung Warentest wurden – und sich gegen 14 Marken durchsetzten. Die Gesamtnote „gut“ (2,0) basierte auch auf Bestnoten in den Kategorien „Reinigen“ (1,9) und „Gewässerbelastung“ (1,6). Keine Frage: Everdrop hat es vom Münchner Isarwinkel auf die Fläche geschafft.

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