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E-Commerce-Umsatz mit Lebensmitteln steigt 2020 deutlich

Laut bevh hat der Umsatz mit Waren im E-Commerce im vergangenen Jahr um knapp 15 Prozent auf 83 Milliarden Euro zugelegt. Besonders stark wuchs der Bereich Lebensmittel mit einem Plus von 67 Prozent.

Von Mirko Jeschke | Fotos: bevh

Der Beitrag des E-Commerce zur Versorgung der Bevölkerung hat sich im Jahr 2020 im Zeichen der Corona-Pandemie deutlich verstärkt. Mehr als jeder achte Euro der Haushaltsausgaben für Waren wurde im E-Commerce ausgegeben. Wie der Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland (bevh) mitteilte, ist der Brutto-Umsatz mit Waren im E-Commerce im vergangenen Jahr um 14,6 Prozent auf 83,3 Milliarden Euro gestiegen. Das Wachstum lag damit trotz einer Stagnation im ersten Quartal 3,3 Prozentpunkte über dem Wachstumsschnitt der drei vorangegangenen Jahre. Besonders dynamisch entwickelten sich dabei die Waren des täglichen Bedarfs, insbesondere Lebensmittel und Drogeriewaren, aber auch Medikamente.

Die Daten der größten E-Commerce-Verbraucherstudie Deutschlands im Auftrag des bevh zeigen, dass E-Commerce inzwischen in der Mitte der Gesellschaft verankert ist. Fast jeder dritte Onlinekäufer im Jahr 2020 war älter als 60 Jahre. Vor Jahresfrist lag der Umsatzanteil der Kundinnen und Kunden in dieser Altersgruppe noch unter einem Viertel. Vier von zehn Onlinekunden kaufen inzwischen mehr als einmal pro Woche im Distanzhandel. Fast drei von vier Onlinekäufern gaben an, künftig mehr oder genauso viel im Internet bestellen zu wollen – vor einem Jahr äußerte nur gut jeder zweite Kunde diese Absicht.

Obwohl während der gesamten Corona-Krise Lebensmittelhandel, Drogerien und Apotheken nie geschlossen hatten, legte im Onlinehandel das Cluster „täglicher Bedarf“ (Drogerie, Lebensmittel, Tierbedarf) prozentual am stärksten zu. Der gesamte Online-Umsatz dieser Warengruppe stieg in 2020 um 40,9 Prozent auf 6,89 Milliarden Euro inkl. USt. Dabei verzeichnete der Lebensmittelbereich mit einem Plus von 67 Prozent auf 2,67 Milliarden Euro den höchsten Zuwachs.

Die sehr hohe Zahl an Bestellungen ist nicht nur auf den temporären Shutdown, sondern auch darauf zurückzuführen, dass Händler und Zusteller in der Wahrnehmung der Kunden noch besser geworden sind. Über 95,3 Prozent der Befragten äußerten sich mit ihrem Onlineeinkauf sehr zufrieden oder zufrieden. Trotz der logistischen Herausforderungen in der Pandemie ist dies eine erneute Verbesserung um 0,8 Prozentpunkte.

Der Branchenverband geht davon aus, einen großen Teil der Corona-bedingten zusätzlichen Nachfrage halten zu können, auch wenn Geschäfte wieder öffnen. Dämpfend könnten die wirtschaftlichen Nachwirkungen der Corona-Pandemie ausfallen. „Im Zusammenspiel der Faktoren gehen wir von einem Umsatz-Wachstum bei Waren im E-Commerce von 12,5 Prozent für Jahr 2021 aus, mit dem die online verkauften Waren und Dienstleistungen zusammen die Grenze von 100 Mrd. Euro brutto sicher überspringen werden“, so bevh-Präsident Gero Furchheim.

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