Der Lebensmittelhandel zählt seit Beginn der Corona-Pandemie als systemrelevante Branche zu den wenigen Gewinnern der Krise. Laut den Zahlen des Statistikkompendium EHI handelsdaten aktuell 2022 hat sich dieser Trend auch 2021 fortgesetzt. So konnten Supermärkte ihren Umsatz im vergangenen Jahr erneut leicht steigern, wobei sich das Wachstum in erster Linie auf Supermärkte und große Supermärkte in Deutschland beschränkt. „Durch die hohe Inflation erwarten wir für das kommende Jahr eine andere Entwicklung. Es ist davon auszugehen, dass einige Verbraucherinnen und Verbraucher nun wohl vermehrt die Discounter ansteuern werden“, sagt Marco Atzberger, Mitglied der Geschäftsleitung beim EHI.
Umsatz der Supermärkte wächst weiter
Als einzige Lebensmittelgeschäfte steigerten im letzten Jahr die deutschen Supermärkte (Verkaufsfläche: 400 und 2.500 qm) und großen Supermärkte (Verkaufsfläche: 2.500 und 5.000 qm) ihren Umsatz. So erzielten Supermärkte einen Gesamtumsatz von 58,8 Milliarden Euro (2020: 57,9 Mrd. Euro) und erreichten damit einen Zuwachs von 1,6 Prozent – bei größerer Verkaufsfläche, aber weniger Märkten als noch im Vorjahr. Große Supermärkte erwirtschafteten im vergangenen Jahr einen Gesamtumsatz von 20,3 Milliarden Euro (2020: 19 Mrd. Euro) – ein Plus von 6,8 Prozent. Leichte Umsatzverluste mussten SB-Warenhäuser (-6,5 Prozent auf 18,6 Mrd. Euro) hinnehmen. Unterdessen blieb der Umsatz von Discountern (79,5 Mrd. Euro) und kleinen Lebensmittelgeschäften (4,8 Mrd. Euro) stabil.
Marktbereinigungen
Die Entwicklung, wonach sich die Anzahl der kleinen Lebensmittelgeschäfte (<400 qm) in den letzten Jahren stetig verringerte, erreicht laut EHI langsam auch die Supermärkte. Ihre Anzahl ist um 1,5 Prozent auf 10.850 Märkte geschrumpft. Die Anzahl von großen Supermärkten ist leicht auf 1.256 gestiegen. Die größte Anzahl an Filialen weisen die Discounter mit 15.910 auf und bleiben damit stabil. Sondereffekte ließen sich bei den SB-Warenhäusern (>5.000 qm) feststellen. Hier hat sich die Anzahl zum Vorjahr unter anderem aufgrund von Schließungen bzw. vorübergehenden Sanierungen von Real-Märkten um 59 Märkte auf 730 reduziert.