Bei den Experten von POS Tuning steht es auf den Unternehmensfahnen: Wie kann mithilfe von Automatisierung und Digitalisierung im stationären Einzelhandel Zeit für das Wichtigste geschaffen werden: den Kunden? Angesichts von Personalnot und gleichzeitig steigenden Löhnen steht der LEH vor Herausforderungen, die den Faktor Zeit zusätzlich in den Fokus rücken. „Um zu verstehen, wo die Zeitfresser sind, und um auch dem Händler zu verdeutlichen, an welchen Stellen Personal aktuell für Tätigkeiten eingesetzt wird, die vermutlich besser automatisiert und/oder digitalisiert werden könnten, haben wir uns entschieden, zusammen mit dem EHI die Studie zum Thema Prozesskosten herauszubringen“, erklärt Oliver Voßhenrich, Geschäftsführender Gesellschafter von POS Tuning.
"Viele Händler mussten schlicht passen, wenn es um die Frage ging, wie viel Zeit das Personal mit den Prozessen der Warenbewegung beschäftigt ist."
(Oliver Voßhenrich, POS Tuning)
Ein wenig beachtetes Thema
Die Studienbetreiber mussten feststellen, dass es im Handelsumfeld bislang nur ein paar wenige Annahmen dazu gibt, wie viel Zeit der Umgang mit der Ware eigentlich beansprucht. „Viele Händler mussten schlicht passen, wenn es um die Frage ging, wie viel Zeit das Personal mit den Prozessen der Warenbewegung beschäftigt ist“, resümiert Voßhenrich. Für den Studienpartner, das EHI Retail Institute, bietet die Themenaufarbeitung somit eine Diskussionsgrundlage, damit sich der LEH zukunftssicher aufstellen kann.
An der gemeinsamen Studie „Personalkosten im Supermarkt ‒ Analyse der Prozesse beim Warenhandling im LEH“, die auf der MLF-Tagung im September bei Edeka Niemerszein in Hamburg erstmals vorgestellt wurde, haben 15 Märkte aus dem MLF-Kreis teilgenommen. Dabei wurden die Angaben sowohl von Verwaltungsebene als auch von Marktleitern und Mitarbeitern erfasst.
Welcher Zeitbedarf zählt?
Verschiedene Prozessschritte bei der Warenbewegung wurden erfasst und der Zeitbedarf dreier Faktoren festgehalten: Wareneingang, Handling sowie zusammengefasst Bestandskorrekturen und Disposition. Dabei kommen bei Wareneingang und Handling wiederum mehrere Aspekte zum Tragen:
- Wareneingang umfasst die Wareneingangskontrolle, die Warenbewegung im Lager inklusive Vorsortieren, das Umpacken in andere Transportmittel sowie den Transport im Markt.
- Handling umfasst die Warenverräumung inklusive der Entsorgung des Packmaterials, die bedarfsgerechte Nachverräumung inklusive der Regalpflege sowie die Preisauszeichnung.
Fünf Warengruppen haben die Studienbetreiber ins Visier genommen und dabei auch die Art der Belieferung, die Anzahl der Liefertage und Liefereinheiten sowie Besonderheiten berücksichtigt. Die Diagramme geben die durchschnittlich ermittelten Werte wieder.