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Ein Drittel der Deutschen fühlt sich beim Einkaufen unwohl

Maske tragen, Abstand halten, Schlange stehen: Einer Umfrage zufolge empfindet jeder dritte Verbraucher den Lebensmitteleinkauf als unangenehm. Die Folge: ein erhöhtes Interesse für Lieferdienste.

"Appinio" "FMCG-Report"
Von Nilofar Eschborn | Fotos: Unternehmen

Jeder dritte Deutsche empfindet den Lebensmitteleinkauf als unangenehm. Das zeigt eine repräsentative Befragung des Marktforschungsunternehmens Appinio. Insbesondere trägt der verpflichtende Mund- und Nasenschutz für 37 Prozent der Befragten dazu bei, aber auch Stress (37 Prozent), das lange Anstehen an den Kassen (32 Prozent) und die hohe Ansteckungsgefahr durch zu geringe Abstände (25 Prozent) werden als Gründe genannt.

Die Folge: Immer mehr Deutsche verzichten auf den Marktbesuch und lassen sich ihre Lebensmittel liefern. Allein in den vergangenen sieben Tagen hat sich mehr als jeder vierte Befragte Lebensmittel oder fertiges Essen bis vor die Haustür bringen lassen. Mit 71 Prozent dominieren dabei Lieferservices wie Lieferando, gefolgt von Online-Lebensmittel-Lieferdiensten wie Amazon Fresh (16 Prozent) sowie Kochbox-Versendern wie HelloFresh (14 Prozent).

Veränderter Fleischkonsum in Zeiten der Pandemie

38 Prozent der Deutschen geben zudem an, in den vergangenen sechs Monaten weniger bzw. viel weniger Fleisch gegessen zu haben als zuvor. So nennen sich inzwischen 15 Prozent der Befragten Flexitarier, sechs Prozent Vegetarier, 4 Prozent Pescetarier und 2 Prozent Veganer. Junge Menschen, Frauen und Studierende üben sich hier am häufigsten im Verzicht auf Fleisch oder andere tierische Produkte.

Ob es einen Zusammenhang zu den vermehrten Infektionsfällen in fleischverarbeitenden Betrieben und entsprechender Sorge vor einer eigenen Infektion gibt, wird an dieser Stelle nicht bestätigt. Als oberste Beweggründe für das veränderte Konsumverhalten nennen die Befragten hingegen die gesunde Ernährung (64 Prozent) und den Einsatz für das Tierwohl (50 Prozent).

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