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Gemüseverarbeiter beklagen hohe Kosten und fordern Unterstützung

Angesichts der pandemiebedingten hohen Zusatzkosten fordern Obst- und Gemüseverarbeiter Unterstützung vom LEH, um Investitionen für Nachhaltigkeit zu stemmen.

Von Martina Kausch | Fotos: Pixabay

Das Jahr 2020 habe in der gesamten Lieferkette außerordentlich hohe Zusatzkosten verursacht. „Vor dem Hintergrund schlechter Renditen der vergangenen Jahre sind die Margen in der Obst- und Gemüseverarbeitung insgesamt zu klein, um diese Kostensteigerungenaufzufangen", sagt BOGK-Geschäftsführer Christoph Freitag. Zunächst habe sich die Corona-Pandemie deutlich negativ auf die Rohwarenversorgung von Obst, Gemüse und Pilzen ausgewirkt. Aufgrund der anfänglichen Reisebeschränkungen fehlten überall auf den Obst- und Gemüsehöfen in Europa Erntehelfer. Zusätzliche Schichten mit geringerer Besetzung, höherer Aufwand für die Unterbringung von Saisonarbeitskräften unter verschärften Hygienebedingungen sowie gestiegene Löhne seien die Folge gewesen, vor allem bei arbeitsintensiven Produkten wie Gurken, Pilze und Erdbeeren. Verschärft wurde nach Freitags Ansicht die Versorgungssituation durch witterungsbedingte Ernteausfälle. Das knappere Angebot stieß dabei auf eine extrem erhöhte Nachfrage nach frischem Obst und Gemüse. Wie zu erwarten, seien die Rohwarenpreise dramatisch: zwischen 30 und 70 Prozent gestiegen.

Laut Freitag steht die Branche vor großen Herausforderungen: Bedingt durch den Klimawandel und zunehmende Restriktionen von Pflanzenschutz- und Düngemitteln sinkt das Ertragsniveau und führt zu reduzierten Erntemengen.Um dem europäischenGreen Deal nachzukommen, der den Rahmen und das Ziel setzt zukünftig immer nachhaltiger zu wirtschaften, müsse verstärkt in Wasser-, Energie- und CO2-sparende Anbau- und Verarbeitungsmethoden investiert werden.

Um auch künftig die Warenversorgung in kritischen Situaionen gewährleisten zu können und den gesellschaftlichen und ökologischen Wandel mitzugehen, sind die meist mittelständischen BOGK-Mitglieder dabei auf ein größeres Entgegenkommen ihrer Handelspartner dringend angewiesen, so Freitag.

 

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