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Immer mehr Unverpackt-Läden eröffnen

Die Unverpackt-Branche wächst trotz Corona: 70 neue Unverpackt-Läden haben im vergangenen Jahr eröffnet, nach gut 40 Neueröffnungen in 2019. Aktuell sind beim Branchenverband 380 Unverpackt-Läden gelistet, 266 weitere in Planung.

Von Johanna Wies | Fotos: Jennifer Kiowsky (2018)

Obwohl das vergangene Jahr für den Einzelhandel schwierig war, entwickelt sich der Unverpackt-Trend unvermindert weiter. „Trotz Corona haben im letzten Jahr 70 Unverpackt-Läden eröffnet. Das Konzept des Unverpackt-Ladens wird mittlerweile von großen Teilen der Gesellschaft angenommen," sagt Gregor Witt, Vorsitzender des Unverpackt-Verbandes. Die Bewegung und der Verband werden immer größer, heißt es in der heutigen Mitteilung. Derzeitig sind im Verband 380 Unverpackt-Läden gelistet, 266 weitere aktuell in Planung.

Laut dem Verband steigt das Aufkommen an Verpackungsabfällen in Deutschland stetig an. Im Jahr 2019 wurden bei den privaten Endverbrauchern in Deutschland pro Kopf 72 Kilogramm Verpackungsmüll eingesammelt, durchschnittlich waren das vier Kilogramm mehr pro Person als im Jahr zuvor. Die Politik sei gefordert, diesem Übermaß an Verpackungsmüll Einhalt zu gebieten. Sie solle Gesetze auf den Weg bringen, die Müll mehr regulieren. "Die Politik muss umfassende Rahmenbedingungen für die Unverpackt-Branche und für müllfreies Einkaufen insgesamt schaffen - nicht nur im Verkaufsraum, sondern auch hinter den Kulissen. Dass immer mehr Supermärkte lose Ware anbieten, beweist, dass wir mittlerweile im wirtschaftlichen Kontext ernst genommen werden. Nun muss die Politik folgen und Gesetze auf den Weg bringen, die Müll mehr regulieren und restriktiveren."

Im Rahmen der Verpackungsvision 2025 des Unverpackt-Verbandes soll spätestens ab Mitte der Dekade gänzlich auf Einweg-Verkaufsverpackungen aus Kunststoff sowie auf unnötige Verpackungen verzichtet werden. Das Projekt „Unverpackt 2.0“, mit der diese Vision konkret umgesetzt wird, zielt darauf ab, eine Professionalisierung und Verbesserung der Beschaffung von Unverpackt-Läden über gemeinsam entwickelte Standards in den Bereichen Mehrwegsysteme, Hygiene und bei Prozessen zu erarbeiten.

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