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Kellogg Europa: Weltweit erste Produktverpackungen für Blinde und Sehbehinderte

Kellogg Europa stattet ab 2022 alle Produktverpackungen mit einer neuen, weltweit einzigartigen Technologie aus, um sie für blinde und sehbehinderte Menschen zugänglich zu machen.

Von Johanna Wies | Fotos: Kellogg

Alle von Kellogg in Europa verkauften Produkte werden ab Januar 2022 umgestellt und mit einer neuen Technologie versehen, beginnend mit Kellogg's Special K. Ein Code auf der Verpackung ermöglicht es, dass ein Smartphone die Zutaten und Nährwertinformationen erkennt und an Benutzer wiedergibt.

Wichtige Informationen auf Lebensmittelverpackungen, wie zum Beispiel Angaben zu Allergenen, sind für blinde oder sehbehinderte Menschen oft nicht zugänglich. Die neuen Boxen ermöglichen es einem Smartphone, einen eindeutigen Code auf der Verpackung zu erkennen und den sehbehinderten Käufern die Etikett Informationen wiederzugeben.

Das Unternehmen hofft laut einer Meldung außerdem, dass durch den Erfahrungsaustausch mit anderen Marken die Möglichkeit besteht, die Supermarktregale für Menschen mit Sehbehinderung insgesamt zugänglicher zu machen, sodass sie unabhängiger einkaufen und Informationen von verschiedenen Verpackungen abrufen können.

NaviLens - weltweit einzigartige Technologie

Vorausgegangen ist der Markteinführung ein Pilotversuch 2020 auf den in England vermarkteten Verpackungen von Kellogg's Choco Krispies. Die Auswertung durch die britische Wohltätigkeitsorganisation Royal National Institute of Blind People (RNIB) ergab, dass 97 Prozent der Teilnehmer sich wünschen, in Zukunft mehr dieser Zugänglichkeitsmerkmale auf Lebensmittelverpackungen zu sehen.

Im Gegensatz zu anderen Arten von gedruckten Codes enthält die neue Technologie mit dem Namen NaviLens kontrastreiche farbige Quadrate auf schwarzem Hintergrund. Es ermöglicht Smartphones, den Code auf der Verpackung aus bis zu drei Metern Entfernung zu erkennen, wenn blinde oder sehbehinderte Käufer ihre Geräte in Richtung der Produkte hält. Daraufhin wird das Telefon alarmiert und der Käufer kann sich die Informationen zu Inhaltsstoffen, Allergenen und Recycling vorlesen lassen – oder sie mit Hilfe von Barrierefreiheitstools auf dem Gerät lesen.

Die Technologie wird derzeit in den Verkehrssystemen der Städte Barcelona, Madrid und Murcia eingesetzt und erleichtert Tausenden von sehbehinderten Bürger die Navigation in den Städten. In Großbritannien wurde sie erstmals im Rahmen der Kellogg-Studie eingeführt.

Laut EuroBlind.org gibt es schätzungsweise über 30 Millionen blinde und sehbehinderte Menschen im geografischen Europa.

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