Artikel

Lea Fließ, Forum Moderne Landwirtschaft: „Der LEH ist in Vorleistung gegangen“

Bauernproteste und der Start der Grünen Woche: Die Landwirtschaft steht dieser Tage stark im Fokus. Lea Fließ, Geschäftsführerin vom Forum Moderne Landwirtschaft, über die besondere Rolle des LEH.

Lea Fließ, Geschäftsführerin vom Forum Moderne Landwirtschaft (Foto: Forum Moderne Landwirtschaft)
Von Karina Caspers | Fotos: Forum Moderne Landwirtschaft

Lea Fließ betont im Interview mit der RUNDSCHAU für den Lebensmittelhandel die Veränderungsbereitschaft der Landwirtschaft und unterstreicht die Notwendigkeit eines umfassenden Dialogs zwischen Agrarbranchen, Politik und Gesellschaft. Die aktuellen Bauernproteste seien ein klares Signal für einen verstärkten Austausch, um nachhaltige Praktiken langfristig umsetzen zu können. Sie weist auf das Spannungsfeld zwischen Innovationen, Bürokratie, Klimawandel und Tierwohl hin und betont die Bedeutung von Planungssicherheit für langfristige Investitionen in eine nachhaltigere Landwirtschaft.

Signal für mehr Dialog

Die Unsicherheiten durch extreme Wetterbedingungen und politische Entscheidungen erschweren die langfristige Planung zusätzlich. Die Bauernproteste werden als nachvollziehbar erachtet, auch im Hinblick auf aktuelle Umfragen, die eine breite Zustimmung in der Bevölkerung zeigen. Das Forum Moderne Landwirtschaft sieht die Proteste als Chance für einen verstärkten Dialog und Austausch, um gemeinsam Lösungen für eine nachhaltigere Landwirtschaft zu finden.

Lebensmittelhandel im Fokus

Die Geschäftsführerin äußert sich auch zur Preispolitik im Lebensmittelhandel und betont, dass es nicht das Ziel sei, Lebensmittel teurer zu machen. Sie erkennt die Errungenschaft günstiger Lebensmittelpreise an, sieht aber die Erwartung der Gesellschaft nach einer nachhaltigeren Landwirtschaft als gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Das Forum Moderne Landwirtschaft appelliert an alle Akteure entlang der Wertschöpfungskette, sich verantwortlich zu fühlen und an Lösungen mitzuwirken.

Lea Fließ hebt die Bemühungen des Lebensmitteleinzelhandels hervor, nachhaltige Initiativen umzusetzen. Sie nennt Beispiele wie die Initiative Tierwohl und die Haltungsstufenkennzeichnung. Der LEH geht finanziell in Vorleistung, um Tierwohl zu fördern, und ebnet Wege für Transparenz in der Haltung von Tieren. Die Geschäftsführerin sieht den Dialog zwischen Landwirtschaft und Lebensmittelhandel als entscheidend an und freut sich über die Mitgliedschaft von Lidl, Rewe und Kaufland in der Initiative, was einen konstruktiven Austausch entlang der Wertschöpfungskette ermöglicht.

Artikel teilen

Gut informiert durch die Krise