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Lebensmittel online: Frisch genug?

Beim digitalen Lebensmitteleinkauf hat sich in den letzten Jahren viel getan. Aber: Zweifel an Frische und Zusatzkosten bleiben laut einer aktuellen Studie Hürden, die Handel und Industrie gezielt adressieren müssen. Das Nutzungsverhalten im Check.

Von Sibylle Menzel | Fotos: AdobeStock/Atstock Productions

Was als kurzfristige Ausweichstrategie begann, ist heute fester Bestandteil der Handelswelt: Pandemie und technologische Innovationen haben die Entwicklung im zunehmend komfortabler werdenden Online-Lebensmittelhandel deutlich beschleunigt. Laut der Studie der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG in Kooperation mit EHI sind allerdings Zweifel an Frische, fehlende Produktauswahl und Zusatzkosten geblieben:

„Wer im Online-Lebensmittelhandel gewinnen will, liefert drei Dinge: spürbaren Zeitgewinn, verlässliche und nachvollziehbare Frische sowie transparente Kosten. Auffällig sind klare Segmentunterschiede nach Stadt-Land-Raum, Alter, Lebensstil und Lebensphase. Der Handel ist gut beraten, gezielt segmentierte Angebote zu entwickeln und digitale Services stärker entlang konkreter Alltagsrealitäten auszurichten“, so Studienautor Tobias Röding, EHI, die Ergebnisse der Fokusstudie zum Online-Lebensmittelhandel des KPMG Consumer Barometer (02/25; Einkaufsverhalten im Lebensmittelhandel).

Nutzungsverhalten im Check:

  • Je größer ein Haushalt ist, desto größer ist die Affinität zum Onlinekauf von Lebensmitteln. Besonders ab 3 Personen steigt die Nutzung sprunghaft an.
  • Als wichtigste Vorteile werden Zeitersparnis, Bequemlichkeit und eine generelle Erleichterung genannt. Als nachteilig: Einzelne Produkte können nicht selbst ausgesucht werden, Zweifel an der Frische und Zusatzkosten.
  • Fast ein Viertel (24 Prozent) der jüngeren Konsument:innen zwischen 18 und 33 Jahren nutzen Online-Lieferdienste von Lebensmittelhändlern. Bei den 50 bis 65-Jährigen halbiert sich dieser Wert auf 12 Prozent.
  • In der Stadt werden Online-Lieferdienste im Schnitt 3,5-mal häufiger genutzt als in ländlichen Gegenden.
  • Vegane Kundschaft nutzt alle untersuchten Liefermodelle am intensivsten. Am häufigsten kaufen Veganer in reinen Online-Supermärkten ein: 36 Prozent frequentiert sie häufig bis sehr häufig. An zweiter Stelle folgen Quick-Commerce-Dienste, die von 32 Prozent der vegan lebenden Befragten häufig bis sehr häufig in Anspruch genommen werden.

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