"Deine Zukunft? Safe!" - so lautet der Slogan der neuen Arbeitgeberkampagne von Aldi Süd. Der Discounter preist dabei "Einstiegsmöglichkeiten in eine sichere berufliche Zukunft" an. Die Mitarbeiter in den Filialen und Logistikzentren gewährleisten "auch in Krisenzeiten" eine zuverlässige Versorgung, wirbt das Unternehmen um Nachwuchskräfte – und verweist auf die hohe Arbeitsplatzsicherheit im LEH in einer Zeit, in der Mitarbeiter und Azubis in benachbarten Branchen wie der Gastronomie vor einer ungewissen Zukunft stehen.
Der Lebensmittelhandel ist systemrelevant und krisensicher – die Öffnung der Supermärkte im Lockdown hat dies deutlich gezeigt. Nun können Händler mit diesem Argument bei potenziellen Bewerbern punkten. So glaubt nicht nur Björn Keyser, Rewe-Kaufmann als Radebeuel, dass Corona einen positiven Effekt auf die Branche haben wird: "Die Attraktivität der Branche als Arbeitgeber steigt. Die Arbeitsplätze sind sicher, das hat die Krise bewiesen."
"Der Lebensmittelhandel wird in diesem und im nächsten Jahr keine Schwierigkeiten haben, Ausbildungsplätze zu besetzen", sagt Thorsten Fuchs, Leiter der Food Akademie in Neuwied, im Gespräch mit der RUNDSCHAU. Zwar werbe die Branche schon länger damit, dass sie konjunkturresistent sei. Corona habe aber nun den endgültigen Beweis dafür erbracht.
Fuchs rechnet damit, dass die allermeisten Unternehmen im LEH die Zahl der Ausbildungsplätze konstant halten werden, bei vielen dürfte sie sogar erhöht werden. Ob Corona dem Arbeitgeber LEH jedoch auf Dauer hilft, bleibt jedoch ungewiss: "Ob wir in zehn Jahren diesen Corona-Effekt noch spüren, bleibt abzuwarten."