Artikel

LEH und Landwirtschaft einigen sich

Der Lebensmittelhandel und die Bauerninitiative Land schafft Verbindung (LsV) haben sich auf konkrete Schritte für eine Verbesserung der Lage der Landwirte geeinigt. Darunter sind die Schaffung eines Hilfsfonds und einer Ombudsstelle.

"landwirte" "LsV" "Bauernproteste"
Bauern-Großdemo in Berlin: Einigung mit dem LEH.
Von Marcelo Crescenti | Fotos: DBV

An den Gesprächen mit den Landwirten waren Vertreter von Aldi, Edeka, Kaufland, Lidl und Rewe sowie des Handelsverbandes Lebensmittel (BVLH) beteiligt. Beide Seiten haben sich im Abschlusspapier auf die folgenden Maßnahmen geeinigt:

Die Schaffung einer neutralen Ombudsstelle zwischen Handel und Landwirtschaft, um Konflikte frühzeitig beizulegen.

Die Einführung einer einheitlichen Herkunftskennzeichnung für heimische landwirtschaftliche Erzeugnisse.

Die Händler sollen im Rahmen ihrer Werbeaktivitäten die Leistungen der deutschen Landwirtschaft stärker herauszuarbeiten.

Zwei Arbeitsgruppen erarbeiten Lösungen für die Sektoren Schwein und Milch, mit dem Ziel, höhere Erlöse zu erzielen.

Ein Sofort-Hilfsfonds wird befristet eingerichtet, um Corona- und ASP-bedingte Einkommenseinbußen abzufedern. Neben dem Lebensmittelhandel sollen sich der Staat, die Lebensmittelverarbeitung und die Lebensmittelindustrie daran beteiligen.

Wie die Maßnahmen rechtsicher verwirklicht werden können, darüber wird es in den nächsten Tagen weitere Gespräche geben. Sie sollen aber laut gemeinsamer Mitteilung von LEH und LsV "so schnell wie möglich" umgesetzt werden.

Im Gegenzug verpflichten sich die Landwirte, keine Blockadeaktionen vor Zentrallagern mehr durchzuführen - damit hatten sie gegen die Niedrigpreise für Lebensmittel demonstriert. Künftig soll der Warenverkehr "ungehindert fließen".

Artikel teilen

Gut informiert durch die Krise