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Lidl möchte Dringlichkeitsgipfel zu Fragen der Erzeugerpreise

In einem Brief an Branchenvertreter und Ernährungsministerin Klöckner schlägt Klaus Gehrig, Chef der Schwarz Gruppe, vor, "pragmatische und unbürokratische Lösungen" zu verfolgen, um die Situation der Erzeuger zu verbessern.

Klaus Gehrig.
Von Martina Kausch | Fotos: Kaufland

Lidl fordert die Einberufung eines Dringlichkeitsgipfels, um konkrete Maßnahmen zur Unterstützung der deutschen Landwirtschaft auf den Weg zu bringen.

Laut einer Unternehmensmitteilung hat sich Klaus Gehrig, Chef der Schwarz-Gruppe und selber aus einer niederbayerischen Bauernfamilie stammend, in einem Schreiben an Branchen- und Verbandsvertreter des Handels, der Landwirtschaft und an Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner gewandt. Darin schlage er vor, "pragmatische und unbürokratische Lösungen zu verfolgen, um für Landwirte eine Verbesserung der Situation zu erzielen".

Gehrig mache deutlich, dass nur ein gemeinsames Vorgehen von Produktion, Verarbeitung, Handel und Politik zum Erfolg führen kann, heißt es in der Meldung. Während Corona an den Weltmärkten zu aktuellen Verwerfungen in der heimischen Landwirtschaft führe, erkläre Gehrig, dass sein Unternehmen die grundsätzlichen Gesetzesinitiativen gegen unfaire Handelspraktiken mitträgt. Allerdings sei das "allermeiste, was dort gesetzlich geregelt werden soll, bei uns schon tägliche Praxis", so Gehring. Man sehe sich bei Lidl und Kaufland als "Partner der heimischen Landwirtschaft".

Während Gehrig Verständnis für die Proteste der Landwirte zeige, weise er auch darauf hin, dass Blockaden von Lägern und Aktionen vor Filialen die Ausnahme sein müsste. Lange Blockaden erhöhten das Risiko, nicht ausgelieferte Lebensmittel vernichten zu müssen. Daran könne niemandem gelegen sein.

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