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Studie: Konsumenten wollen bei Lebensmitteln sparen

Laut einer Studie von McKinsey und EuroCommerce wollen deutsche Verbraucher weiterhin gesünder, regionaler und nachhaltiger einkaufen. Und: 33 Prozent wollen 2021 bei Lebensmitteln sparen.

Von Johanna Wies | Fotos: Marktguru/Pixabay

Je strenger die Lockdown-Regelungen wurden, desto mehr passten die Verbraucher ihr Einkaufsverhalten an und wollen neue Verhaltensweisen beibehalten, so das Studienergebnis von McKinsey und EuroCommerce. Im Vergleich zu 2020 wollen demnach 41 Prozent der Befragten in Deutschland mehr auf gesunde Lebensmittel achten, im europäischen Durchschnitt sind es nur 34 Prozent.

Allerdings herrsche ein größerer Preisdruck: 33 Prozent der deutschen Verbraucher wollen 2021 bei Lebensmitteln im Vergleich zum letzten Jahr mehr sparen, damit liegen die Deutschen unter dem europäischen Durchschnitt von 37 Prozent.

58 Prozent der Deutschen wollen 2021 mehr gesunde, regionale oder nachhaltige Lebensmittel kaufen - 25 Prozent der Verbraucher möchten dabei gleichzeitig auch noch Geld sparen. Das Thema Preis ist auch auf der Agenda der Entscheider ganz oben: 76 Prozent der befragten CEOs geben an, dass die höhere Preissensibilität der Verbraucher einer der entscheidenden Trends der nächsten ein bis zwei Jahre sein wird.

Da es durch die Pandemie wenig andere Möglichkeiten gibt, Geld auszugeben, verwöhnen sich die Konsumenten mit Lebensmitteln und sind weniger bereit, Kompromisse einzugehen. Für 2021 geben 58 Prozent der befragten Verbraucher an, dass sie ihre Lebensmitteleinkäufe mehr als 2020 ihrem Lifestyle anpassen wollen.

Die Pandemie hat den Trend hin zum Online-Einkauf auch bei Lebensmitteln drastisch beschleunigt und diese Dynamik wird sich weiter fortsetzen. Ohne den eigenen Online-Kanal weiter auszubauen, wird es daher zunehmend schwierig, den Marktanteil zu erhöhen, heißt es in der Studie. 2020 ist Online in Europa um 55 Prozent gewachsen, in Deutschland allerdings nur um 40 Prozent. Die Lebensmitteleinzelhändler müssten sich darauf einstellen, ihren Kunden nicht nur schnelle Lieferzeiten zu gewährleisten, sondern auch die Produktvielfalt zu erhöhen und günstige Optionen anzubieten. Jeder zweite europäische Konsument, der während der Pandemie Online-Kanäle genutzt hat, will dies auch künftig fortsetzen.

Zur Studie:

Für die europaweite Studie „Disruption and Uncertainty - State of Grocery Retail 2021“ haben die Unternehmensberatung McKinsey & Company und der Verband EuroCommerce im Januar 10.000 Konsumentinnen und Konsumenten in zehn Ländern (Deutschland, Schweiz, Großbritannien, Spanien, Frankreich, Italien, Niederlande, Polen, Russland und Schweden) sowie 48 CEOs des europäischen Lebensmitteleinzelhandels befragt.

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