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Neues Fairtrade-Konzept für Löhne auf Bananenplantagen

Existenzsichernde Löhne auf Bananenplantagen in drei Schritten – so lässt sich das neue Angebot von Fairtrade an die Bananenbranche zusammenfassen. Der Handel sei nun gefordert.

Von Martina Kausch | Fotos: Fairtrade Deutschland

Ein neues Konzept von Fairtrade soll existenzsichernde Löhne auf Bananenplantagen etablieren. Es soll sicherstellen, dass möglichst viele Bananenarbeiterinnen und -arbeiter einen existenzsichernden Lohn erhalten und Händler sowie Importeure ihre Verpflichtungen für eine nachhaltigere Bananenlieferkette erfüllen.

Fairtrade liefere mit stabilen Mindestpreisen und der Fairtrade-Prämie das Fundament für dieses neue Angebot, heißt es in einer Mitteilung. Kernstück des Konzepts ist die Ermittlung von Referenzpreisen für existenzsichernde Löhne. Diese wurden bislang für vier Produktionsländer errechnet, weitere werden folgen.

Bessere Löhne für Bananenarbeiterinnen und -arbeiter

Mit den Referenzpreisen für existenzsichernde Löhne lässt sich ein Differential berechnen, das Unternehmen zusätzlich zum Fairtrade-Mindestpreis und der -Prämie zahlen können, um einen Beitrag zur Erreichung von existenzsichernden Löhnen zu leisten. Für Arbeiterinnen und Arbeiter auf Fairtrade-zertifizierten Bananenplantagen bedeutet nach Angaben von Fairtrade konkret:

  • Sie erhalten mindestens den Basislohn, den zertifizierte Plantagen gemäß Fairtrade-Standards an die Arbeiter*innen zahlen müssen, plus Sachleistungen für beispielsweise Mittagessen oder Transport.
  • Darüber hinaus erfolgt übergangsweise eine Auszahlung von 30 Prozent der Fairtrade-Prämie als Lohnaufstockung.
  • Die Lücke zwischen der Summe dieser zwei Komponenten und der Höhe eines existenzsichernden Lohnes für das jeweilige Land ist der Betrag, der an Arbeiter*innen zusätzlich freiwillig bezahlt wird, um existenzsichernde Löhne zu erreichen. Die Auszahlung wird vom unabhängigen Zertifizierer Flocert kontrolliert.

„Wir wollten eine Lösung, die sowohl für Produzenten als auch für Händler funktioniert“, sagt Melissa Duncan, COO von Fairtrade International. „Es ist ein solides und überprüfbares Angebot an die Branche, um sie nachhaltiger zu gestalten.“

Silvia Campos, Senior Advisor für Bananen bei Fairtrade International, betont: „Dieses Angebot ist ein Wendepunkt für Bananenarbeiter, aber auch für Händler und Importeure. Wir können damit den Teufelskreis der Armut durchbrechen.“ Jetzt seien die Unternehmen gefordert, von diesem Angebot Gebrauch zu machen und für angemessene Einkommen im Bananensektor zu sorgen.

Für mehr Transparenz hat Fairtrade ein neues Bananen-Dashboard entwickelt, das Händlern die Berichterstattung über Fortschritte an ihre Stakeholder erleichtert.

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