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Real: Kartellamt genehmigt Übernahme und Weiterbetrieb von 58 Standorten

Nach einem Beschluss des Bundeskartellamts können 58 weitere Real-Standorte durch die Real Beteiligungs- und Service GmbH von der luxemburgischen Investmentgesellschaft SCP übernommen und weiterbetrieben werden.

Von Mirko Jeschke | Fotos: Real

Das Bundeskartellamt hat die Übernahme von 58 weiteren Real-Standorten durch die Real Beteiligungs- und Service GmbH von der luxemburgischen Investmentgesellschaft SCP Retail Operations fusionskontrollrechtlich freigegeben. Nach Angaben der Wettbewerbsbehörde soll die Übernahme der Standorte über einen sogenannten „Management Buy-out“ unter Beteiligung des Finanzinvestors Dr. Tischendorf erfolgen. Danach sollen die Standorte von einem Team von Real-Managern gemeinsam mit der Unternehmerfamilie Tischendorf unter der Marke „Real“ weitergeführt werden. Insgesamt sind in den 58 Filialen rund 5.000 Mitarbeiter beschäftigt.

Andreas Mundt, Präsident des Bundeskartellamtes: „"Es ist eine gute Nachricht, dass der Bestand von weiteren 58 real-Standorten gesichert ist. Die Standorte sollen unter Beteiligung des bisherigen Managements unter der real-Flagge weiterlaufen. Neben der Planungssicherheit für die Beschäftigten ist damit auch eine Chance für den Wettbewerb verbunden. Die Marke real bleibt für den Vertrieb auf der Großfläche erhalten und könnte dort weiterhin gewisse Impulse setzen. Die Verbraucherinnen und Verbraucher profitieren von dem Weiterbetrieb der Standorte, weil ihre Auswahl vor Ort erhalten bleibt".“

Laut Bundeskartellamt betrifft die jetzige Freigabe ausschließlich die fusionskontrollrechtliche Seite des Vorhabens. Eine kartellrechtliche Prüfung möglicher Vereinbarungen, die das Unternehmen hinsichtlich der zukünftigen Warenbeschaffung trifft, ist in dem vorliegenden Verfahren noch nicht erfolgt.

Der Investor SCP, der von dem russischen Investmentunternehmen Sistema kontrolliert wird, hatte Anfang 2020 alle 276 Real-Standorte von der Metro erworben und in den vergangenen zwei Jahren vor allem an Kaufland, Edeka und Globus weiterveräußert. Das Bundeskartellamt führte hinsichtlich des Erwerbs durch Edeka und Kaufland umfangreiche Ermittlungen zur Absatz- und Beschaffungsseite durch. Wettbewerbliche Bedenken wurden für mehrere regionale Absatzmärkte festgestellt, so dass nur ein Teil der Standorte übernommen werden durfte. Auf der Beschaffungsseite, also dem Verhältnis des LEH zu seinen Lieferanten, hat das Amt die Übernahmen von Standorten durch Edeka und Kaufland mit der Auflage verbunden, dass Standorte mit einem Beschaffungsvolumen von mindestens 200 Millionen Euro an mittelständische LEH-Unternehmen veräußert werden. Der Erwerb eines Standortpakets durch Globus war wettbewerblich unproblematisch.

Weitere Erwerbe von Real-Standorten durch Kaufland bzw. Edeka in den vergangenen zwölf Monaten konnten innerhalb der Monatsfrist freigegeben werden, nachdem die Unternehmen sich im Vorfeld auf wettbewerblich unkritische Standorte beschränkt hatten.

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