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Rewe schafft Plastiktüten ab

Die Rewe schafft ab Juli 2016 sämtliche Kunststofftragetaschen in ihren über 3.000 Filialen ab und bietet gegen Entgelt nur noch mehrfach nutzbare Alternativen an: Baumwolltragetaschen, Permanenttragetaschen aus Recyclingmaterial, Kartons und Papiertüten.

„Wir sind sehr stolz“, kommentierte Rewe-Vorstand Lionel Souque gestern in Berlin die Entscheidung des Kölner Handelsriesen, als erster großer Lebensmittelhändler flächendeckend auf den Verkauf von Plastiktüten zu verzichten und stattdessen auf die Mehrfachverwendung alternativer Tragetaschen und Einkaufskartons zu setzen. Das sei der nächste und konsequente Schritt in der Rewe-Nachhaltigkeitsstrategie.

Zwar haben die Kölner entgegen der überwiegenden Praxis im deutschen Einzelhandel die Tragetaschen in ihren Supermärkten schon immer gegen ein Gebühr abgegeben. Und trotzdem sind durchschnittlich 140 Mio. Plastiktüten pro Jahr über die mehr als 3.000 Supermarktkassen gegangen. „Damit ist jetzt Schluss“, so Souque.

„Das ist genau der Schwung, den wir brauchen“, lobte denn auch Bundesumweltministerin Barbara Hendricks den Schritt. Das sei Rückenwind für die gemeinsame Vereinbarung zwischen dem Handel und ihrem Ministerium, deren Ziel es ist, den Verbrauch von Plastiktüten deutlich zu verringern. 300 Handelsunternehmen haben das regierungsamtliche Papier unterschrieben; Anfang Juli wird es vollends in Kraft treten.

Hoch zufrieden zeigte sich auch der Naturschutzbund Deutschland (Nabu). „Die Auslistung der Plastiktüte ist ein Signal“, sagte dessen Präsident Olaf Tschimpke. Der NABU begleitet seit 2009 das Nachhaltigkeitsengagement der Rewe. Aus der beratenden Kooperation ist inzwischen eine strategische Partnerschaft geworden; die Kölner unterstützen den Naturschutzbund mit 500.000 Euro zum Schutz der Umwelt und Gewässer.

 

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