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SD Sugar Daddies-Gründer: Gutes Bauchgefühl

Sie machen Keksteig zum Naschen salonfähig und verbinden Gelateria-Kunst italienischer Art mit Asia-Trend. Warum? Weil die Köpfe hinter SD Sugar Daddies es können – mit einer Nase für Nischen und Intuition.

Zwei Geschäftsführer, zwei Aufgabenfelder: Mark Mühürcüoglu (r.) verantwortet das Marketing, Paul Richrath den Vertrieb und das Controlling.
Von Sibylle Menzel | Fotos: Georg Lukas

Wir wollen das größte Keksteig-Brand Europas werden“, erklären Mark Mühürcüoglu und Paul Richrath, das Gründerduo der SD Sugar Daddies. Die gewohnten Start-up-Töne klingen aus ihrem Mund selbstbewusst und bescheiden zugleich – steile Erfolgskurve trifft auf bodenständigen Geschäftssinn.

Der Start: ein Experiment

Gerade mal rund drei Jahre auf dem Markt, ist Cookie Bros., gekühlter Keksteig zum Naschen, deutschlandweit zu haben. Den US-Süßwarenhit hat CEO Mark aufgespürt, die Rezeptur selbst entwickelt. Das Know-how dafür? „Nie gehabt. Aber nach 120 Versuchen weiß man, wie es geht.“ Mit ihrer zweiten Marke springen sie auf den Asia-Trend auf und lancieren O Mochi – die japanischen Reiskuchen werden zu einer von Reisteig umhüllten Eisspezialität. SD Sugar Daddies spielen mit Emotionen, treffen bunt und plakativ den Nerv einer jungen Zielgruppe, ziehen TV-Ikonen und Youtuber an. Und das nicht erst, seit sich Süßwarenriese Katjes mit einer Minderheit am Start-up beteiligt hat. „Im Handel hat das natürlich eine strategische Wucht“, sagt Paul. Gearbeitet wird weiterhin selbstständig, das sei ihnen wichtig. Paul als Spross aus dem Haus Rewe Richrath leugnet dessen Funktion als Door-Opener nicht. Die Arbeit nahm ihnen dennoch niemand ab: „Unser Produkt hat überzeugt, und die Zahlen haben gestimmt.“ Verlässlichster Partner im Bunde ihrer gemeinsam getroffenen Entscheidungen ist ihr Bauchgefühl, meint Mark: „Wir trauen unserem Gefühl und erreichen damit auch die Kunden.“

SD Sugar Daddies haben schnell Aufmerksamkeit bekommen – Startup und Marken wurden bereits preisgekrönt – und sind schnell gewachsen. Aktuell tragen die beiden für eine 23-köpfige Crew die Verantwortung. Sie lieben, was sie tun, denken aber weder ans schnelle Aufhören noch ans schnelle Geld. Exitgetrieben seien sie nicht, im Gegenteil: „Wir wollen Trends aus dem weltweiten Foodbereich nachhaltig im deutschen Markt platzieren.“ Und als Unternehmen nachhaltig wachsen. Das heißt, bevor die nächste Marke geschultert wird, zunächst beide Marken diversifizieren. Für O Mochi ist etwa veganer, glutenfreier Zuwachs geplant. „Aber der Geschmack muss stimmen. Sonst machen wir es nicht.“

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