Von dem durch die Corona-Pandemie zusätzlich befeuerten Boom des Onlinehandels in Deutschland können sowohl die großen Verkaufsplattformen im Internet, aber auch das Onlinegeschäft der klassischen Filialisten profitieren. Dies geht aus einer der aktuellen Ausgabe des „Trendmonitor Deutschland“ des Marktforschungsinstituts Nordlight Research hervor. Die Zukunft des Einkaufens erscheine demnach derweil hybrid, nicht nur digital.
Online-Einkaufsfrequenz und bevorzugte Einkaufsorte im Internet
Aktuell kaufen demnach rund drei Viertel der Bundesbürger (72 %) mindestens einmal pro Monat im Internet ein (2019: 67 %). Jeder fünfte Verbraucher (22 %: 2019: 21 %) sogar mindestens einmal pro Woche. 40 Prozent der Bundesbürger geben zudem an, heute häufiger online einzukaufen als noch vor ein oder zwei Jahren; lediglich sieben Prozent weniger.
Als Online-Einkaufsplattformen nutzen die Deutschen derzeit am häufigsten: Amazon.de (77 %; Vergleichswert 2019: 79 %), Ebay.de (43 %; 2019: 42 %) und Otto.de (23 %; 2019: 25 %). Es folgen Zalando.de (18 %; 2019: 15 %), Lidl.de 17 %; 2019: 12 %), Tchibo.de (15 %; 2019: 11 %), Mediamarkt.de (13 %; 2019: 12 %) und Thalia.de (13 %; 2019 9 %). Jeder vierte Verbraucher nutzt zudem auch die Onlineshops einzelner Markenhersteller und 15 Prozent auch regionale Online-Marktplätze.
Differenzierte Zukunftspotenziale
Generell hat jeder fünfte Verbraucher (21 %; 2019: 22 %) vor, in Zukunft zumindest noch etwas häufiger online einzukaufen als im stationären Laden. Umgekehrt wollen aber auch 18 Prozent (2019: 15 %) in Zukunft zumindest wieder etwas häufiger in klassischen Geschäften und weniger online einkaufen – nicht zuletzt auch die jüngeren Verbraucher. Zu den Produktgruppen, die aktuell besonders häufig online eingekauft werden, zählen vor allem Kleidung & Schuhe (48 %; 2019: 48 %), Bücher & Hörbücher (37 %; 2019: 30 %), Medikamente (32 %; 2019: 26 %) und Elektronik-Kleingeräte & Computer (30 %; 2019: 31 %). Lebensmittel (Trocken- oder Frischeprodukte) werden im Alltag demgegenüber erst vergleichsweise selten regelmäßig online eingekauft, allerdings mit steigender Tendenz (6 %; 2019: 4 %).
In Zukunft noch häufiger online statt im Geschäft einkaufen wollen die Verbraucher vor allem Medien wie Filme, Musik, Games (28 %), Bahn- und Flugtickets (27 %), Reisen und Hotels (26 %), Eventkarten (25 %), Bücher und Hörbücher (22 %) sowie Elektronik-Kleingeräte und Computer (22 %). Der Online-Handel mit Lebensmitteln hat hingegen auch zukünftig keine besonders großen Zuwächse zu erwarten (6 %). Einzelne Produktgruppen will zumindest ein Teil der Verbraucher zukünftig auch wieder häufiger im Geschäft statt online einkaufen (so etwa Kosmetikprodukte, Parfüm, Schmuck oder Uhren).
Über 1.000 Bundesbürger ab 14 Jahren aus Haushalten mit Internetanschluss wurden repräsentativ zu ihrem Online-Einkaufsverhalten und zu ihren Einstellungen zum Onlineshopping befragt. Dabei wurden auch Entwicklungsvergleiche zwischen Ende 2019 und 2020 (nach Corona-Lockdown) angestellt.