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Studie: Handelsgastronomie legt zu

Rund zehn Milliarden Euro wurden in der Handelsgastronomie 2019 erwirtschaftet. Kundenorientierung, Verfügbarkeit und Service machen sich laut einer aktuellen EHI-Studie für den Einzelhandel bezahlt.

Studie: Handelsgastro legt zu
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Von Sibylle Menzel | Fotos: Pixabay/EHI

Die Handelsgastronomie ist ein wachsender Markt: Insgesamt erwirtschaftet der deutsche Einzelhandel 2019 einen Jahresumsatz von rund zehn Milliarden Euro an über 35.000 Verkaufsstellen mit seinen Versorgungskonzepten in den Vorkassenzonen, mit To-go-Convenience und mit gastronomischen Angeboten auf der Fläche. Nach der EHI-Studie entspricht das einer jährlichen Steigerung von rund vier Prozent gegenüber 2017. Für den Erwerb von Getränken und verzehrfertig zubereiteten Speisen an diesen Verkaufsstellen beträgt der Durchschnittsbon in 80 Prozent aller Fälle bis zu sechs Euro, 20 Prozent der KundInnen geben teilweise deutlich über sechs Euro für die gastronomischen Angebote im Handel aus. Jeder zweite Kunde der Handelsgastronomie kauft bei der Gelegenheit auch andere Artikel im Handel vor Ort ein.

Professionalisierung und Qualitätssteigerung
Die Handelsgastronomie professionalisiere sich zunehmend und arbeite verstärkt an Prozessen, Abläufen und einem attraktiven Produktportfolio verbunden mit größerer Kundenorientierung: „Wir beobachten einen deutlichen Trend zur Qualitätssteigerung im Hinblick auf die Speisen und Getränke sowie die Ausstattung und das Ambiente“, erklärt Handelsforscher Olaf Hohmann ein Ergebnis der EHI-Studie. „Inzwischen scheuen die Händler nicht mehr den Vergleich mit der klassischen Gastronomie und erzielen zunehmend relevante Umsätze“.

Ihre Kernkompetenzen und Erfolgsfaktoren sehen die gastronomischen Angebote der Handelsunternehmen in der Kundennähe, der schnellen Verfügbarkeit des Speisenangebots, der schnellen Bezahlung und einem angemessenen Preis-Leistungsverhältnis. Für den Erfolg wichtig sind ihrer Ansicht nach auch Authentizität, Atmosphäre, freundliches Personal, guter Service, frische und qualitativ hochwertige Zutaten. Zunehmend wünschen sich die Kunden nach Angaben der Händler beim Speisenangebot auch einen Fokus auf die Themen Nachhaltigkeit, Regionalität und Herkunft der Zutaten.

Corona-Auswirkungen
Von der Corona-Krise war die Handelsgastronomie weniger stark betroffen als die klassische Gastronomie. Im ersten Halbjahr 2020 hatte laut EHI die Handelsgastronomie mit einem Minus zwischen 20 und 30 Prozent vergleichsweise geringe Umsatzeinbußen. Die gastronomischen Angebote im Nonfood-Handel waren dabei stärker betroffen als die des Lebensmitteleinzelhandels. In der aktuellen Pandemie-Situation komme für die Handelsgastronomie außerdem positiv hinzu, dass die Kunden das One-Stop-Shopping schätzen.

 

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