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Studie: Hat Bio seinen Reiz verloren?

Qualität und Nachhaltigkeit haben ihren Preis, so auch Produkte mit dem Bio-Siegel. Sind Shopper (noch) bereit, ihn zu bezahlen? Die Insights aus der aktuellen Vergleichsstudie von POSpulse.

Von Sibylle Menzel | Fotos: Hans-Rudolf Schulz

Wie hoch ist vor allem in Zeiten der Inflation die Preistoleranz bei Bio-Produkten? Die Marktforscher von POSpulse sind der Frage in einer Vergleichsstudie aus dem Jahr 2023 und den ersten Tagen des Jahres 2024 auf den Grund gegangen.

Die wichtigsten Ergebnisse:

Bio wird mehr gekauft

Rund 54 Prozent der Befragten haben in den beiden Jahren ihr Einkaufsverhalten verändert: Sie kaufen mehr Bio ein als zuvor. Nur rund 9 Prozent kaufen weniger, bei 37 Prozent wandert der gleiche Anteil an Bio in den Einkaufskorb. 

Preistoleranz bleibt stabil

In 2024 würden 37,6 Prozent der Befragten Mehrkosten von 10 bis 20 Prozent für Bio-Waren in Kauf nehmen; 2023 waren es 37,5 Prozent. Auch bei einer Spanne von 5 bis 10 Prozent steigt die Toleranz geringfügig: 22,2 Prozent (2023) vs. 23,9 (2024). Allerdings waren im Vorjahr 4,1 Prozent die Mehrkosten völlig egal, das ist es im neuen Jahr nur noch 2,7 Prozent.

Verschiebungen bei den Kaufgründen

Warum werden Bio-Produkte überhaupt gekauft? Am wichtigsten sind den Befragten  ökologisch kontrollierter Anbau und Umweltschutz - in diesem Jahr sind allerdings beide Aspekte gegenüber dem Vorjahr leicht rückläufig. Dagegen steigt Tierschutz als Kaufgrund - er war 2023 rund 47 Prozent der Befragten wichtig, 2024 sind es 50 Prozent. Soziale Standards und faires Einkommen für die Erzeuger haben 2023 rund 28 Prozent als Kaufgrund angegeben, 2024 ist das noch 22 Prozent wichtig.

Die komplette Studie gibt es unter: www.pospulse.com

Save the Date: Vom 13. bis 16. Februar trifft sich die Bio-Branche zur Biofach in Nürnberg. Die RUNDSCHAU für den Lebensmittelhandel gibt in der kommenden Februar-Ausgabe Einblick in die wichtigsten Themen.

 

 

 

 

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