Artikel

Studie: Jeder Dritte wählt regelmäßig Fleischersatzprodukte

Nach den Erkenntnissen einer Langzeit-Studie von Endori entscheidet sich inzwischen jeder dritte Shopper regelmäßig für Fleischersatzprodukte, wobei die Loyalität steigt.

Von Mirko Jeschke | Fotos: Pfeifer & Langen Industrie- und Handels-KG

Mit seiner neuesten Shoppermarktstudie liefert Endori, Hersteller von pflanzlichen Fleisch- und Fischalternativen auf Basis von Erbsen, nach eigenen Angaben – basierend auf einer umfangreichen Langzeitanalyse – wichtige Erkenntnisse zum veränderten Einkaufsverhalten der deutschen Verbraucher im Lebensmitteleinzelhandel. Zudem würden die Zahlen und Fakten auf neue Umsatzpotenziale hinweisen.

Die Ergebnisse der Studie zeigen demnach, dass Deutschland mitten in der Ernährungswende steckt. So wählt jeder dritte Shopper regelmäßig Fleischersatzprodukte und die Loyalität steigt. Die Ernährungswende erreicht die Gesellschaft laut Endori inzwischen in ihrer Mitte. Deutlich werde dies dadurch, dass Angebot und Nachfrage nach pflanzlichen Alternativen in allen Vertriebskanälen wachsen, einschließlich des Discountsegments. Jung und Alt würden generationsübergreifend vermehrt pflanzliche Produkte einkaufen.

Im ersten Halbjahr 2023 verzeichnete die Kategorie Fleisch-, Wurst- und Fischalternativen ein Umsatzwachstum von 4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der Studie zufolge sind Fleischersatzprodukte ein Wachstumsmotor für den deutschen Lebensmitteleinzelhandel. Besonders spannend daran sei, dass die Käuferreichweite und die Anzahl der Shopping-Trips anhaltend steigen – wie auch die Wiederkaufsrate auf einem extrem hohen Niveau.

Kategorie plant-based Food entwickelt sich weiterhin positiv

Stark nachgefragt werden pflanzliche Alternativen auf Basis von Gemüse, Kräutern und Pilzen – sie sind der treibende Faktor für das Wachstum der Kategorie. Während der Umsatz von Soja um 13 Prozent gesunken ist, verzeichnete die Kategorie Gemüse/Kräuter/Pilze einen Anstieg von 36 Prozent. Für zwei Drittel der Käufer stellt die pflanzliche Proteinquelle ein entscheidendes Kaufkriterium dar, wobei die Erbse mit 72 Prozent die höchste Relevanz aufweist.

Insgesamt prognostiziert die Studie ein enormes Wachstumspotenzial für Plant-based-Food-Produkte im deutschen Handel. Basierend auf dem aktuellen Einkaufsverhalten wird erwartet, dass der Markt spätestens 2025 ein Umsatzvolumen von bis zu 1 Milliarde Euro erreicht.

Roland Stroese, Vorsitzender der Geschäftsführung der Endori-Muttergesellschaft Nature's Richness Group, erwartet sogar eine frühere Zielerreichung: "Trotz verschiedenster Szenarien gesellschaftlichen Wandels und anhaltender Inflation erkennen wir eine deutliche Verschiebung im Ernährungsverhalten der Menschen, die sich in der wachsenden Beliebtheit der Kategorie pflanzlicher Alternativen manifestiert. Der Markt für pflanzliche Ersatzprodukte geht auf. Es ist gut möglich, dass wir bereits Ende nächsten Jahres die Umsatzmarke von 1 Milliarde Euro erreichen werden."

Obwohl das aktuelle Gesamtumsatzvolumen von plant-based Food im Vergleich zu dem von Fleischprodukten noch gering ist, bleibt den Angaben zufolge viel Raum für Wachstum. Wachstum von plant-based Food habe aber einen signifikanten gesamtgesellschaftlichen Nutzen – daher sei es auch von entscheidender Bedeutung, dass die politischen Maßnahmen Schritt halten. Roland Stroese: "Entscheidend für den notwendig schnellen Durchbruch etwa der Elektromobilität war ihre temporäre enorme fiskalische Förderung - entsprechende Rahmenbedingungen sind für eine klimakompatible künftige Ernährung von uns Menschen mindestens genauso wichtig. Einen gesellschaftlich wünschenswerten Impuls für die Beschleunigung der Ernährungswende könnte etwa eine zeitweilige erhebliche Steuerbefreiung bei den Fleischersatzprodukten darstellen."

Die Endori-Langzeitstudie startete im Sommer 2022. In Zusammenarbeit mit der Unternehmensberatung F&T Shoppermarketing wurden Flächen- und Sortimentsstrukturen von 100 Märkten analysiert. Die Studie umfasst die Auswertung von Fokusgruppen, begleiteten Einkäufen, PoS-Befragungen sowie Onlinebefragungen von 2.500 Konsumenten über sämtliche Zielgruppen hinweg.

Artikel teilen

Gut informiert durch die Krise