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Tegut Fürth: Von Kelten-Lachs bis Hanf-Penne

Franken holt auf: In Fürth hat Tegut seinen zweiten Markt eröffnet. Die Migros-Tochter punktet am neuen Standort mit einer Unverpackt-Station, einem Parkhaus und neben Bewährtem mit neuen Ideen im Sortiment.

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Von Martina Kausch | Fotos: Hans-Rudolf Schulz

Das ist Komfort: ein Parkhaus im Gebäude und gleich drei Aufzüge, die den Kunden direkt und barrierefrei zum neuen Tegut-Einkaufserlebnis bringen. Denn auch das möchte Filialgeschäftsführer Christopher Utzmann in seinem Markt etablieren: Verkauf mit Emotionen – und Events, die über Sortiment und Qualität informieren. Hier hat Tegut viel zu bieten. Semmeln aus Drei-Stufen- Roggensauerteig sind im LEH nicht so häufig und Algenaufstriche sowie -pesto auch nicht. Die besondere positive Beziehung zu Bio-Produkten gehört quasi zur Tegut-DNA und prägt auch das Sortiment im neuen Markt in der Herrnstraße in Fürth.

Bio, Bio

Rund ein Fünftel ist Bioware, aber Christopher Utzmann legt Wert auf die Feststellung, dass man bei Tegut den Preiseinstiegsbereich mit den „Jeden Tag“-Produkten im Auge behält. Immer wieder höre er die Einschätzung, Tegut sei teuer – auch wenn dies bei näherem Hinsehen einfach nicht stimme. In seinem Markt folgt Utzmann den Formulierungen „Ready to eat, ready to heat und ready to cook“, um diese drei Trends zu bedienen. Gleich am Eingangsbereich sind nicht nur die Produkte der umfangreichen Obst- und Gemüseabteilung sofort essbar, direkt daneben lockt unter dem Motto „schneller Genuss“ Convenience aus der Kühlung. Zum Obst- und Gemüseangebot gehört neben dem Basissortiment viel regional Fränkisches, aber auch Spezialitäten wie Tomaten der Sorte Ochsenauge. Geschmackvoll werden die Gartenkräuter im Topf in Regalen aus Holzkisten dekoriert. Natürlich sind auch die Obst- und Gemüsesäckchen: Mehrwegbeutel aus Bio-Baumwolle stehen den Kunden zur Verfügung. Tegut war eines der ersten Handelsunternehmen, die hier auf Nachhaltigkeit pochten.

Convenience und Unverpackt

Dem Kundenlauf folgend schließt sich an die Obst- und Gemüseabteilung und den Convenience- Bereich die Unverpackt-Station an. Tegut bietet grundsätzlich 144 Produkte unverpackt an – hier kann jede Filiale auswählen, was sie präsentiert. „Womit wir die Silos letztendlich bestücken, entscheidet der Kunde durch Nachfrage“, weiß Utzmann. Und er weiß auch, dass die lose Ware ständiges Augenmerk seitens der Mitarbeiter erfordert. Hier am neuen Standort von Tegut in Fürth fragen die Kunden anfangs noch oft nach, wie sie die mitgebrachten Dosen wiegen und den Preis ermitteln können. Mit der Zeit aber sind sie fit, und das Angebot werde zu einer gefragten Besonderheit im Sortiment, ist Utzmanns Erfahrung aus einem anderen Markt. Zumal durchaus Spezialitäten zu haben sind wie beispielsweise Bio-Hanf- Penne und für die Süssfans Bio-Cashewkerne in weißer Bio-Schokolade mit Bio-Joghurt. Verpackungsfreies Einkaufen bietet Tegut auch an der Frischetheke an und natürlich gilt es ebenfalls für das Frischfischangebot, das neben Üblichem auch Lachs in der Variante „Der Kelte“ mit Rotholzbeize bietet.

Punkten mit Quiche-Varianten

Überhaupt, die Frischetheke: Zur Markteröffnung in der Vorweihnachtszeit haben Utzmann und sein Thekenteam gute Erfahrungen mit acht verschiedenen französischen Quiche-Spezialitäten gemacht. Die Kunden griffen zu, das kurze MHD war für den Markt kein Problem. Das Fleischangebot besteht auch in diesem Tegut-Markt aus der Marke „LandPrimus“, garantiert „Ohne Gentechnik“, zu haben auch in der Frischebedientheke.

Bio und Yum-Yum

Hat der Kunde seinen Frischeeinkauf im Wagen, kann er an vielen anderen Teilen des Marktes Verführerisches entdecken. Immer wieder überraschen Sortiment und Präsentation. Von „Oma’s Roter“, einer Blutwurst-Art, bis zu Pflaumen- und Kirschwein aus der Rhön in der Apothekerflasche und „Espressone“- Spezialitäten der fränkischen Rösterei aus Cadolzburg ist vieles zu haben. Regalschilder weisen auf das regionale Sortiment hin. Keine Frage: Filialleiter Christopher Utzmann, der sich als „Tegut-Eigengewächs“ bezeichnet und Erfahrungen als Filialgeschäftsführer im Tegut-Markt in der Gustav-Schickedanz-Straße in Fürth hat, weiß als gebürtiger Bamberger, was die Franken mögen. Der 28-Jährige besitzt also alle Voraussetzungen für die Position. Und er hat den Blick für den Standort. Gegenüber vom Markt liegt eine Tankstelle, Utzmann verkauft die gekühlten Getränke gut sichtbar neben der Kasse deutlich günstiger. Und trotz aller Bio- und Nachhaltigkeits- Angebote: Ein Regal ist für die Freunde von fertigem Asia-Food und die Yum-Yum-Fans reserviert, die fürs schnelle Überleben einfach Wasser in die Packung gießen wollen. Stichwort Duck Flavour ...

Energieeffiziente Technik

Natürlich punktet ein neuer Markt auf dem Energiesektor. Das Energiekonzept in der Herrnstraße 29 basiert auf höchstmöglicher Verbrauchsreduzierung und bestmöglicher Energieausnutzung. „Die kälte- und haustechnischen Anlagen und Geräte, aber auch die Beleuchtung sind so ausgelegt, dass die eingesetzte Energie möglichst sparsam verwendet wird“, erklärt Utzmann. Wärmerückgewinnungssysteme leisten einen zusätzlichen Beitrag, und eine spezielle Mess-Steuer- Regeltechnik vernetzt die gesamte Anlagentechnik miteinander und sorgt für optimale und energiesparende Betriebsbedingungen. „Auch die Kühltechnik ist auf Energieeffizienz getrimmt. Durch den Einsatz von zertifiziertem Ökostrom aus reiner Wasserkraft erhält der Markt energietechnisch eine sehr gute CO2-Bilanz“, so Utzmann.

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