Der Schlacht- und Zerlegebetrieb Weidemark wird nach eigener Aussage im Wege des einstweiligen Rechtsschutzes bei dem zuständigen Verwaltungsgericht gegen die Schließungsverfügung des Kreises Emsland vorgehen. Angesichts der vermehrten Coronafälle hatte der Tönnies-Standort zuletzt die Testungen seiner Beschäftigten deutlich ausgeweitet.
„Die Schließungsverfügung heute zu erlassen, ist für uns nicht verhältnismäßig”, erläutert Geschäftsführer Christopher Rengstorf. „Wir haben in den vergangenen Tagen zahlreiche Präventionsmaßnahmen zum Schutz vor neuen Infektionen mit den Behörden des Emslandes abgestimmt und installiert, um gleichzeitig den Druck auf die landwirtschaftlichen Erzeugungsketten zu entlasten. Diese Maßnahmen greifen und zeigen erste Erfolge. Daher müssen wir Verhältnismäßigkeit wahren und neben dem Infektionsschutz auch den Tierschutz auf den Höfen in der Region sicherstellen.“
Laut Tönnies testet Weidemark jeden Mitarbeiter täglich mit einem PCR-Test. Deutschlandweit erstmalig werde zusätzlich ein Antigen-Schnelltest eingesetzt. Im Betrieb bestehe eine absolute Maskenpflicht mit FFP-2 Masken, außerdem seien zusätzliche Sozialräume geschaffen worden.
All diese Maßnahmen zeigen den Angaben zufolge Wirkung in den Fallzahlen, die zunächst konstant gehalten werden konnten und am Dienstag erheblich gesunken sind, nämlich auf sieben Neuinfektionen. Außerdem zeige die aktuelle Infektionslage bei nahezu allen Branchenbeteiligten das hohe Gefährdungspotenzial, aufgrund der behördlich angewiesen Arbeitstemperaturen in der Fleischgewinnung.
Rengstorf: „Bei dieser positiven Entwicklung ist eine Schließung zum jetzigen Zeitpunkt nicht verhältnismäßig, sondern geht zulasten der Landwirte und der Tiere im Stall. Die eingesetzten Maßnahmen sorgen dafür, dass von diesem Betrieb keine außerordentliche Gefahr ausgeht. Im Gegenteil wird hier so oft getestet wie nur an wenigen anderen Stellen in ganz Deutschland.“