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Veltins verbucht Ausstoßwachstum von 3,2 Prozent

Die Brauerei Veltins konnte im ersten Halbjahr beim Ausstoß um 3,2 Prozent auf mehr als 1,5 Millionen Hektoliter zulegen. Zur Normalität in Gastronomie und Handel könne man allerdings frühestens 2023 wieder zurückkehren.

Von Mirko Jeschke | Fotos: Brauerei Veltins

Trotz eines schwierigen Marktumfeldes und eines deutlichen Ausstoßverlustes der deutschen Brauwirtschaft hat die Brauerei Veltins ihren Ausstoß im ersten Halbjahr 2021 um 3,2 Prozent auf 1,55 Millionen Hektoliter (hl) gesteigert. Zwar sei das gastronomiegebundene Fassbiergeschäft mit einem Anteil von nur 4 Prozent erwartungsgemäß schwach geblieben, dafür habe der Veltins-Markenmix im Handel überzeugen können. Insbesondere das helle Pülleken als letztjährige Neueinführung verzeichne eine weiter steigende Nachfrage.

Dass der Biermarkt bis Ende Mai um 6,0 Prozent schrumpfte und 2,08 Millionen hl verlor, ging am Halbjahresgeschäft von Veltins nach eigenen Angaben zahlenmäßig weitgehend vorüber. Stattdessen habe das Familienunternehmen seine stabile Position weiter ausgebaut. „Wir haben in der rauen See unsere Markensegel richtig gesetzt und dann den Rückenwind genutzt“, so der Veltins-Generalbevollmächtigte Michael Huber. „Unser Vertrauen in den Biermarkt hat uns zur Offensivstrategie in Pandemiezeiten motiviert. Wir sind mit unserem Ausstoßzuwachs zufrieden, zumal wir damit an die Geschäftszahlen des Vor-Pandemiejahres anknüpfen.“

Das Fassbiervolumen gab während des monatelangen Lockdowns im Vorjahresvergleich um 37,5 Prozent nach. Dennoch entwickelte sich die Marke Veltins Pilsener mit 1,03 Millionen hl (+0,1 %) stabil. Die stark an Events gekoppelte Biermix-Marke V+ verzeichnete mit -5,7 Prozent einen Rückgang, während die Marke Grevensteiner trotz ausgebliebener Gastronomieabsätze um 0,4 Prozent zulegen konnte. Positiv sei die Entwicklung der fruchtig-naturtrüben Fassbrausen mit einem Plus von 28 Prozent. „Wir beobachten während der Pandemie eine ausgeprägte Probierfreude der Verbraucher – die Shopper haben Lust auf Bier und Spezialitäten“, so Dr. Volker Kuhl, Geschäftsführer Marketing/Vertrieb. Gerade über den historischen Lockdown hinweg hätten sich die Menschen die Abwechslung ins Wohnzimmer geholt.

Laut Veltins wird die Brauwirtschaft noch lange an den Folgen der Pandemie zu leiden haben. „Wir hoffen auf eine langsame Entspannung in der zweiten Jahreshälfte, gehen aber davon aus, dass das gesamte Gastronomiejahr 2022 im Zeichen der Gesundung steht, ehe 2023 wieder Normalität eintritt“, prognostiziert Michael Huber. Während er für das eigene Haus erfreuliche Marktperspektiven sieht, macht er in der Brauwirtschaft weitreichende Risiken aus. „Die vielerorts verlustreichen Ausstoßmonate haben tiefe Wunde gerissen und kostbaren Ertrag verschlungen.“ Die Brauereien müssten sich laut Huber auf wettbewerbsintensive Zeiten einstellen.

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