Artikel

Store-Check Billa Corso Wien: Urlaubsfeeling für daheim

Am Flughafen Wien überzeugt Billa Corso mit dem Spagat zwischen qualitätsvollem Ready-to-eat-Angebot, einem exklusiven Sortiment für Reiserückkehrer und als Nahversorger.

Der Billa Corso am Flughafen Wien ist an 365 Tagen im Jahr zwischen 6 und 22 Uhr geöffnet – ein Getränkeautomat darf trotzdem nicht fehlen. Foto: Claudia Jörg-Brosche
Von Claudia Jörg-Brosche | Fotos: Claudia Jörg-Brosche

Plötzlich, im Januar 2023, war er weg – der beliebte Spar-Markt direkt in der Ankunftshalle Terminal 3 des Flughafens Wien-Schwechat. Er bewahrte viele Reiserückkehrer vor leeren Kühlschränken und fehlte massiv. Was war passiert? Dieser prominente Standort an einem Flughafen, der für 2023 mindestens 25 Millionen Passagiere erwartet, kommt doch einer Goldgrube gleich. Ende März 2023 machte die Ankündigung „Erfolgreich gelandet: Neuer Billa Corso am Flughafen Wien eröffnet“ die Runde. Welche Freude! Immerhin gilt Billa Corso, ein „Kind“ der Rewe Group, als führende Adresse für Feinschmecker – mit nur sechs Filialen in ganz Österreich, drei davon in Wien. 


Dieser prominente Standort an einem Flughafen, der 2023 mindestens 25 Millionen Passagiere erwartet, kommt einer Goldgrube gleich.


Von Spar zur Rewe

Nach einer Rekordumbauzeit von knapp zwei Monaten und Investitionen von 1,6 Millionen Euro wurde der schicke Markt am 12. April unter Anwesenheit von Ehrengästen feierlich eröffnet. Den fliegenden Wechsel zwischen den beiden Platzhirschen der österreichischen Nahversorgerbranche – Spar und Rewe – erklärt Peter Kleemann, Unternehmenssprecher des Flughafens Wien: „Der Mietvertrag von Spar war ausgelaufen. Die Rewe Group machte uns ein wesentlich besseres Angebot. Die Rewe-Exklusiv-Marke Billa Corso passt perfekt zu unserem Engagement als Premiumflughafen und zieht weitere Investoren an.“

Ready-to-eat in vielen Varianten

Als Flughafen-Nahversorger verfolgt der neue Markt unter dem Motto Genuss an erster Stelle ein besonderes Konzept und bietet tägliche Öffnungszeiten von 6 bis 22 Uhr. Standortbedingt liegt ein Schwerpunkt auf frisch zubereiteten Convenience- und Ready-to-eat-Produkten.

Noch vor dem Markteingang wartet der Take-away-Bereich Hot Bar mit Heißgetränken und jeweils zur Tageszeit passenden, frisch zubereiteten warmen Speisen in süßen und salzigen Varianten. Es gibt neben Apfeltaschen, Croissants und Schinkenstangerln auch Börek in der Früh oder Curry-Rice-Bowls (mit und ohne Fleisch) mittags. Nach 22 Uhr finden die Spätankömmlinge im Selbstbedienungsautomaten immer noch Snacks, handgemachte Sandwiches und Getränke.

Start mit Obst, Gemüse, Feinkost

Im Markt steht der Kunde zunächst vor der Obst- und Gemüseabteilung, der Feinkost sowie weiteren Ready-to-eat-Produkten (Bowls, Gebackenes, Smoothies, Säfte). Die Salatbar offeriert eine stattliche Auswahl an Gemüsesorten. Vegan lebende Kunden greifen zu Gerichten wie plant-based Korma Chicken. Alles wird täglich frisch im Markt zubereitet.

Von Wien in alle Welt

Der weitere Marktrundgang offenbart – neben dem Grundsortiment jedes Billa-Marktes – ein umfangreiches Sortiment an regionalen Spezialitäten. Nicht nur das internationale Publikum freut sich über Saucen vom Scharfen René – dem Kult-Würstelstand in Wien –, hochwertige Aufstriche von Hink Wien oder Bio-Säfte von Schäfer aus Tattendorf. „Regionalen Ursprungs sind auch Gemüsezubereitungen, Saucen, eingelegte Gemüsesorten, Süßwaren, Marmeladen, verschiedenste Pastavariationen, Feinkost in der Kühlung und vieles mehr“, fasst Marktmanagerin Lidija Kojic zusammen.

Zu finden sind etwa Produkte der steirischen Schokoladendynastie Zotter, Genuss-Knabberkerne oder Pestos von Berghofer Farmery (Steiermark) oder Edelkonserven der Firma Grossauer aus Niederösterreich. Auch die Produktpalette der Wiener Traditionsmarke Manner darf nicht fehlen: Manner-Schnitten sind begehrte Mitbringsel in die große weite Welt. 

Regionales ist gut erkennbar

Im Kühlregal warten lokale Leckereien wie Lardo vom Iberico-Schwein von DankeBauer Kärnten, Pistazien-Bio-Camembert von Milchbuben Tiroler Meisterkäserei oder Bio-Ziegenbergkäse von der Bio-Käserei Kaslab’n in Radenthein, Kärnten. Im auffallend gut bestückten Wein- und Spirituosensortiment sind unter anderem edle Tropfen von Wiener Weingütern vertreten. Stark ist auch die Auswahl an typisch Wiener Kaffeespezialitäten (Naber, Biedermaier, Gegenbauer) sowie Teemischungen. Die „Regional-Regale“ sind mit hellem Holz umrahmt und stechen so ins Auge.


Trüffel-Gnocchi und Edamame-Pasta

Zusätzlich zum lokalen Schwerpunkt findet der Feinschmecker exklusive Schmankerl aus aller Welt: Italien etwa lässt mit Gnocchi di Zucca, also Kürbis-Gnocchi, oder Trüffel-Gnocchi grüßen. Auffallend ist die breite Auswahl an Pasta aus Hartweizen-Alternativen wie Bio-Edamame-Spaghetti, Bio-Süßkartoffel-Fettuccine oder Kichererbsen-Soja-Fettuccine sowie vielfältige Trüffelspezialitäten von Trüffelcashews über Trüffelöl und Trüffelbutter bis hin zu Trüffelhonig. „Heimkehrende Globetrotter sind noch in Ferienstimmung und gönnen sich etwas. Für eine sozusagen kulinarische Urlaubsverlängerung sind sie bereit, tiefer in die Tasche zu greifen“, freut sich Kojic. 

Trotzdem verliert die Marktmanagerin die andere Kundenschicht nicht aus den Augen, nämlich die rund 4.500 Angestellten des Wiener Flughafens. Sie weiß genau, was diese Konsumentengruppe erwartet: Die Mitarbeitenden kommen frühstücken, holen sich einen Mittagssnack oder erledigen zeitsparend den kompletten Familieneinkauf. „Somit gibt es bei uns auch Produkte des täglichen Bedarfs zu günstigen Preisen – alles, bis auf Drogerieartikel“, erklärt Kojic die Herausforderungen der Angebotsgestaltung. Drogerieartikel sind im nahen Bipa zu bekommen, der Drogeriemarktkette der Rewe Group in Österreich.

Art Deco und Wiener Geflecht

Das Shopdesign des Billa Corso zeichnet sich durch Art-Deco-Zitate aus. Zentrales Stilelement ist das sogenannte Wiener Geflecht: Diese wabenförmige Peddigrohr-Flechtkunst kam im 19. Jahrhundert in Mode, beispielsweise bei der Sitzfläche der Thonet-Stühle in Wiener Kaffeehäusern. Am neuen Corso-Standort ist diese traditionsreiche Handwerkskunst als echtes Geflecht im Backwaren-Corner zu bewundern oder prägt als Tapete, in Markisen oder Metall-Obstregalen den Look und damit die besondere Atmosphäre des Marktes.

Körbe statt sperriger Einkaufswagen

Bewusst verzichtet der Markt auf Einkaufswagen, stattdessen stehen Körbe und Trolleys bereit. „Das spart Platz und ist für Reisende mit Koffer einfacher“, so Kojic. Ein weiteres Novum ist der Recyclingautomat vor dem Kassenbereich. „Mit diesem Prototyp zur Mülltrennung versuchen wir, unsere Kunden Richtung Kreislaufwirtschaft zu erziehen“, erklärt die Marktmanagerin. 


"Wir haben sehr lange Öffnungszeiten, eine hohe Kundenfrequenz und extrem stressige Stoßzeiten."

Lidija Kojic, Marktmanagerin


Bevor Lidija Kojic die Leitung des Billa Corso Flughafen übernahm, war sie acht Jahre lang Filialleiterin in Pfaffstätten in Niederösterreich. Sie brachte sich am Flughafenstandort von Beginn an ein und gestaltete auch das Sondersortiment mit. „Die Führung eines Billa Corso ist immer ein Aufstieg. Speziell an diesem Standort ist es eine echte Herausforderung – auch an die Mitarbeiter: Wir haben sehr lange Öffnungszeiten, eine hohe Kundenfrequenz und extrem stressige Stoßzeiten, speziell an Wochenenden und Feiertagen. Außerdem bereiten wir eine Vielzahl an Speisen und Smoothies mehrmals täglich selber frisch im Markt zu.“

Bei erwarteten 3.000 bis 5.000 Kunden pro Tag ist die Tätigkeit als Marktleiterin also anspruchsvoll, ein gutes Team wird außerdem gebraucht. Die aktuell 64-köpfige Belegschaft stammt aus Österreich, Ungarn, Slowakei, Serbien, Albanien und afrikanischen Staaten und ist so von Haus aus mehrsprachig. Viele sprechen gut Englisch. Kojic ist angetan: „Mein Team ist unglaublich engagiert und hält sehr zusammen. Mit solchen Leuten zu arbeiten macht tagtäglich Spaß!“    


INTERVIEW

Eric Scharnitz, Vertriebsdirektor

Was unterscheidet Billa Corso Flughafen Wien von anderen Supermärkten?
Unsere Kundenschar besteht rund zur Hälfte aus Reisenden sowie aus Leuten, die am Flughafen arbeiten. Letztere dürfen wir nicht vergessen. Demnach ist unser Angebot so gestaltet, dass Reisende ein hochqualitatives Sortiment mit zahlreichen exklusiven Leckereien auch aus fremden Ländern vorfinden. Für die Mitarbeitenden des Airports aber sind wir auch Provider für den Wocheneinkauf mit Produkten des täglichen Bedarfs zu günstigen Preisen. 

Welches ist der meistgefragte Artikel der Hot Bar? Sie ist wohl sehr beliebt!
Der Käseleberkäse. Den gibt es bei uns sogar vegan aus rein pflanzlichen Zutaten. Dieser „Gustl-Leverkas“ schmeckt genauso gut – muss ich als passionierter Fleischesser ehrlich zugeben. Unser normaler Leberkäse stammt übrigens aus fairer Tierwohl-Produktion.

Welche regionalen Produkte möchten Sie besonders hervorheben?
Wir offerieren exklusive Spezialitäten von insgesamt 69 lokalen österreichischen Lieferanten, vorwiegend aus Wien, Niederösterreich und dem Burgenland. In den Regalen finden sich zahlreiche Kaffee- und Teesorten aus Wien. Aber auch unsere Wein- und Spirituosenabteilung ist extrem gut aus Österreich bestückt.


MARKTDATEN

Billa Corso, Flughafen Wien-Schwechat

Adresse: Flughafen Wien-Schwechat, Ankunftshalle Terminal 3
Öffnungszeiten: : täglich 6 bis 22 Uhr, 365 Tage im Jahr
Eröffnung: 4. April 2023
Verkaufsfläche: 460 m²
Zahl der Produkte: rund 7.000
Zahl der Mitarbeiter: 64 (Ziel: 70)
Anzahl regionaler Lieferanten: 69, aus den Regionen Wien, Niederösterreich, Burgenland
Zahl der Kassen: sechs, darunter Self-Checkout Kassen, zwei Schnellkassen, eine Förderband- und eine Cashless-Kasse 
Besonderheiten: zahlreiche warme Take-away-Produkte; umfangreiches Spezialitätenangebot, Warengruppen sind zweisprachig gekennzeichnet.

Artikel teilen

Gut informiert durch die Krise