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Gerolsteiner meldet leichten Absatzrückgang

Im abgelaufenen Jahr verzeichnete Gerolsteiner sowohl beim Absatz als auch beim Umsatz eine leicht rückläufige Entwicklung. Gewachsen ist der Mineralwasser dagegen vor allem bei Glas-Mehrweg und im Trendsegment stilles Mineralwasser. Laut Firmenchef Roel Annega ist das Erreichen von Klimaneutralität entlang der gesamten Wertschöpfungskette ein weiterer wichtiger Schritt für 2020.

Gerolsteiner
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Von Mirko Jeschke | Fotos: Unternehmen

Der Gesamtabsatz des Gerolsteiner Brunnen an Mineralwasser und mineralwasserbasierten Erfrischungsgetränken lag 2019 mit 7,76 Millionen Hektolitern um 3,5 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Der Gesamt-Nettoumsatz ging damit um 2,2 Prozent auf 301,9 Millionen Euro zurück. Roel Annega, Vorsitzender der Geschäftsführung, verwies in diesem Zusammenhang auf das Ausbleiben der temperaturbedingten Sondereffekte von 2018. Wachstum verzeichnete Gerolsteiner insbesondere bei Glas-Mehrweg und im Trendsegment stilles Mineralwasser. „2020 werden wir unseren Qualitäts- und Nachhaltigkeitskurs konsequent fortführen. Das Erreichen von Klimaneutralität entlang der gesamten Wertschöpfungskette ist ein weiterer wichtiger Schritt für das laufende Jahr“, so Annega.

„Wir beobachten, dass die Nachfrage nach Mineralwasser im Premiumsegment ab 0,40 Euro pro Liter weiterhin steigt, was zur Qualitätsprofilierung und zur Wertschöpfung beiträgt“, sagt Annega. Gerolsteiner setzt nach eigenen Angaben auf Gebindevielfalt mit deutlichem Fokus auf Mehrweg. Der Mehrweganteil am Gerolsteiner Absatz liege bei rund 67 Prozent und damit deutlich über dem Marktdurchschnitt. Der Trend zur Glasflasche setze sich fort und werde durch moderne Individualglasgebinde beflügelt: Für die 2010 eingeführte Gerolsteiner 1,0-Liter-Glas-Mehrwegflasche im 6er-Kasten verzeichnet der Mineralbrunnen 2019 ein Absatzplus von 13,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Mit der Einführung einer 0,75-Liter-Individualglasflasche im 12er-Kasten kommt Gerolsteiner dem verstärkten Verbraucher-wunsch nach Mineralwasser in Glas-Mehrwegverpackungen entgegen. Seit Oktober 2019 gibt es das stille Mineralwasser Gerolsteiner Naturell in dem neuen 0,75-Liter-Glasgebinde, Gerolsteiner Sprudel und Medium folgen 2020. Anfang des Jahres nimmt Gerolsteiner eine weitere neue Glas-Mehrweganlage in Betrieb und investiert in den weiteren Ausbau der Lager- und Verladekapazitäten, um der gestiegenen Nachfrage im Mehrwegsegment nachzukommen.

Nach Produkten betrachtet hat sich für Gerolsteiner insbesondere der Absatz des stillen Mineralwassers positiv auf den Geschäftsverlauf ausgewirkt: Gerolsteiner Naturell konnte sich von der rückläufigen Marktentwicklung im Segment stilles Mineralwasser abkoppeln und auch 2019 weiter wachsen (+3,9 Prozent). Naturell behauptet sich wie in den Vorjahren als absatzstärkstes stilles Mineralwasser aus Deutschland.

Beim Thema Nachhaltigkeit bekennt sich Gerolsteiner als erster Brunnen zum 1,5-Grad-Ziel, wonach der von den Menschen verursachte globale Temperaturanstieg durch den Treibhauseffekt auf unter 1,5 Grad Celsius begrenzt werden soll. „Wir werden 2020 entlang der gesamten Wertschöpfungskette klimaneutral. Dabei setzen wir, neben Maßnahmen zur CO2-Reduktion, auf die Kompensation nicht vermeidbarer Emissionen mit international zertifizierten Klimaschutzprojekten.“ Bei der CO2-Reduktion will der Mineralbrunnen bis 2030 die selbst verursachten Emissionen im Vergleich zum Jahr 2016 um 59 Prozent reduzieren. Zu den Maßnahmen gehören unter anderem der Einsatz von Recycling-PET, die Reduktion fossiler Brennstoffe, die Umstellung auf Ökostrom und der Einsatz von Elektro-Gabelstaplern. Darüber hinaus weitet Gerolsteiner sein bereits seit 2013 bestehendes Engagement für klimastabile Wälder in der Region im Rahmen des Projektes „Gerolsteiner Zukunftswald“ aus.

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