InterTabac: Gemeinsam Zukunft gestalten

Im letzten Jahr hat die InterTabac ein eindrucksvolles Comeback hingelegt. Daran will die weltweit größte Leitmesse der Tabakbranche anknüpfen. Sie geht vom 14. bis 16. September gemeinsam mit der InterSupply in Dortmund über die Bühne.

Mittwoch, 13. September 2023

Von Gerhard Hörner | Fotos: Messe Dortmund/InterTabac

Die Zeichen stehen gut. „Viele Branchenteilnehmer wollen wieder dabei sein, das bestätigen die Buchungs- und Ticketverkäufe der letzten Wochen“, sagt Sabine Loos, Hauptgeschäftsführerin der Westfalenhallen Unternehmensgruppe, die sich im Vorjahr über mehr als 600 Aussteller aus 69 Ländern und 12.100 Besucher freute.

"Neu auf der InterTabac ist unter anderem die CB Expo, eine Veranstaltung im
Kongresszentrum für die europäische Cannabis-Industrie."

Sabine Loos, Geschäftsführerin, Westfalenhalle

Im September dürften die Zahlen ähnlich hoch sein. Schließlich hat das Messe-Duo „seit jeher den Anspruch, die gesamte Tabakbranche in allen Facetten optimal abzudecken“, wie Loos betont. „Wir bieten internationalen Marktführern und Branchenvertretern aus sämtlichen Bereichen eine ideale Plattform, einem breiten Fachpublikum ihre Produkte zu präsentieren.“ In riesiger Vielfalt. „Angefangen vom Klassiksegment über Next Generation Products, Wasserpfeifen, ,Roll Your Own‘ und ,Make Your Own‘, Rauchbedarfsartikel und alternative Erzeugnisse bis hin zu Rohstoffen und Produktion.“

Auch die Möglichkeit, sich persönlich auszutauschen, gemeinsam Ideen zu entwickeln und neue Kontakte zu knüpfen, werde von Teilnehmern oft hervorgehoben. „Dieses Miteinander bringen wir mit unserem neuen Claim ,Together for tomorrow‘ auf den Punkt: Die Branche steht zusammen und gestaltet die Zukunft – unsere beiden Messen sind der Ausgangspunkt dafür.“

Trendthema: mehr Nachhaltigkeit

Eine wichtige Rolle bei der diesjährigen Veranstaltung wird nach Meinung von Loos auch „das gesteigerte Bewusstsein für Nachhaltigkeit“ spielen. „Damit reagiert die Branche auf einen globalen Megatrend.“ Dieser werde wahrscheinlich die nächsten Jahre und Jahrzehnte prägen. „Im Bereich Tabakwaren spiegelt sich das unter anderem in umweltfreundlicheren Verpackungen und Maßnahmen wider, die dazu beitragen sollen, den ökologischen Fußabdruck der Produktion zu reduzieren.“

Bei den Next Generation Products seien Themen wie Schadensminderung und Jugendschutz sehr wichtig, da sich Schnelldreher wie E-Zigaretten, Tabakerhitzer und Vape-Produkte immer größerer Beliebtheit erfreuten. „Auch das Angebot im Handel wird immer vielfältiger.“

Rund 600 Aussteller und über 12.000 Besucher werden zur diesjährigen Ausgabe der InterTabac in den Dortmunder Westfalenhallen erwartet. Foto: Messe Dortmund/InterTabac

Der Absatz von klassischen Zigaretten in den Industriestaaten ist dagegen weiter rückläufig. „Mehrheitlich liegt das an rechtlichen Rahmenbedingungen wie der Erhöhung der Verbrauchssteuern sowie an den gestiegenen Lebenshaltungskosten“, erklärt Raphaël Moreau, leitender Analyst des Marktforschungsunternehmens Euromonitor International und Gast-Referent der InterTabac. Im Zigarren-segment sieht es etwas anders aus. Laut dem aktuellen Bericht des Research-Unternehmens Global Market Vision verzeichnen Premiumprodukte seit Jahren ein starkes Wachstum. „Das heißt, dass handgerollte Zigarren noch wichtiger werden, weil die Verbraucher bereit sind, für hohe Qualität mehr Geld auszugeben“, sagt Loos.

Fokus Handel

Viele aktuelle Themen werden auch im umfangreichen Rahmenprogramm behandelt, für das die Messe in diesem Jahr erneut wieder zahlreiche Experten als Redner gewinnen konnte. „Für den Handel besonders interessant sind zum Beispiel Veranstaltungen, bei denen die Teilnehmer einen Rundum-Überblick über Trends und das regulatorische Umfeld in der Tabakbranche erhalten“, sagt Sabine Loos.

Ebenso spannend seien Vorträge, in denen es um die Präferenzen der Konsumenten in den Segmenten klassische Tabakwaren und alternative Produkte wie E-Zigaretten geht. „Exemplarisch möchte ich die Präsentation von Raphaël Moreau nennen, der die wichtigsten globalen Trends beim Konsum sowie in der Markt- und Produktentwicklung insbesondere in Deutschland unter die Lupe nimmt.“

Auch die Veranstaltung mit Pablo Cano Trilla, Leiter des Teams für rechtliche Analysen bei dem unabhängigen Markt- und Regulierungsinformationsdienst TobaccoIntelligence, biete Händlern einen enormen Mehrwert, um ihr Geschäft und Sortiment gut für die Zukunft aufzustellen. „Das ist auch für Regionen wichtig, die von politischen Veränderungen profitieren“, betont die Hauptgeschäftsführerin der Westfalenhallen Unternehmensgruppe.

„Seit der Steuererhöhung für Tabakwaren in den Niederlanden kommt es zum Beispiel zu regelrechten Einkaufsfahrten über die Grenze nach Deutschland. Zu wissen, was die Käufer aus den Niederlanden wollen und das Angebot darauf abzustimmen, kann sich für Händler zu einem echten Umsatzturbo entwickeln.“ Außerdem hat die Messe ihren Internetauftritt neu konzipiert.

Modernisierte Homepage

Zum Beispiel wurde die Oberfläche der Website frisch designt und noch benutzerfreundlicher strukturiert. Neben dem Ausstellerverzeichnis und dem Rahmenprogramm gibt es zudem die Rubrik „Business Insights“ mit aktuellen Neuigkeiten aus der Tabakbrache. „Mit unserer modernisierten Homepage bieten wir Interessenten jetzt die Möglichkeit, jederzeit und ganzjährig noch schneller und einfacher umfassende Informationen über die Inter-Tabac und die InterSupply sowie die gesamte Branche abzurufen“, sagt Loos. „So können Besucher und Aussteller die Messe optimal vor- und nachbereiten.“

Sabine Loos. Foto: Westfalenhalle Unternehmensgruppe

INTERVIEW

Sabine Loos, Hauptgeschäftsführerin Westfalenhalle Unternehmensgruppe

Was gibt es Neues auf der Messe, Frau Loos, und welche Highlights setzen Sie?
Ein Highlight sind wie immer die Aussteller, die wieder in großer Bandbreite aus allen Themenwelten vertreten sein werden. Dasselbe gilt für unser Rahmenprogramm, das eine große Auswahl an Vorträgen umfasst. Schon im Vorjahr wurde das Angebot von den Besuchern gerne angenommen, die Veranstaltungen waren konstant sehr gut besucht. Außerdem haben wir mit dem Bundesverband Wasserpfeifentabak und der Independent European Vape Alliance zwei weitere Messepartner hinzugewonnen. Neu ist auch die CB Expo im Kongresszentrum, eine führende Veranstaltung für die europäische Cannabis-Industrie. Dort können sich Besucher über aktuelle Entwicklungen in diesem Bereich informieren.

Welche Themenschwerpunkte umfasst das Rahmenprogramm?
Wir haben wieder zahlreiche Partner an Bord, die uns mit ihrer Expertise darin unterstützen, ein hochaktuelles Programm mit großem Informationsgehalt auf die Beine zu stellen. Besonders im Fokus stehen Trends und Innovationen. Aber auch regulatorische Neuerungen der EU wie Track and Trace und weitere Herausforderungen für die Branche werden in interessanten Präsentationen und Gesprächen von Experten beleuchtet.

Schnelldreher wie E-Zigaretten, Tabakerhitzer und Vape-Produkte erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Foto: Messe Dortmund/InterTabac

STATEMENT

Jan Mücke, Hauptgeschäftsführer Bundesverband der Tabakwirtschaft und neuartiger Erzeugnisse (BVTE)

"Der Branchentreff Nummer eins wird wieder zeigen, wie vielfältig und innovativ unsere Branche ist. Für den BVTE steht die Verhinderung neuer Verbote im Vordergrund. Die Politik diskutiert schon wieder Werbeverbote, diesmal am Point of Sale. Diese Debatte ist vor allem für den Handel von höchster Bedeutung. Eine vollständige Einschränkung der Markenkommunikation ist klar grundgesetzwidrig und wird deshalb auf unseren erbitterten Widerstand stoßen.

Die Politik wäre gut beraten, die gesundheitlichen Auswirkungen des Rauchens zu minimieren. Solche Konzepte sind in anderen Ländern wie beispielsweise Schweden sehr erfolgreich. Voraussetzung dafür war ein breites Angebot an alternativen Nikotinprodukten wie tabakfreie Nikotinbeutel. Wir kämpfen für die Ausweitung der Produktpalette, um Umstiegswilligen ein breites Warenangebot zur Verfügung stellen zu können."

STATEMENT

Steffen Kahnt, Geschäftsführer Bundesverband des Tabakwaren-Einzelhandels (BTWE)

"Um die Zukunft zu gestalten, brauchen wir den persönlichen Austausch, erlebbare Produkte und die Inspiration im Rahmen der InterTabac. Stark gestiegene Kosten sowie die Kaufzurückhaltung überlasten zunehmend das Geschäftsmodell vieler Handelsunternehmen, die im Tabak-Presse-Lotto-Sortimentsmix agieren. Die Unternehmen sind angesichts der Preisbindung davon abhängig, dass die Lieferanten Margen vorkalkulieren."